Oliver Schnyder Klavier
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Sonate Nr. 4 e-Moll Op. 70
Moderato
Menuetto. Presto vivace ed energico
Andante quasi allegretto consolante
Finale. Prestissimo
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate Nr. 3 f-Moll Op. 5
Allegro maestoso
Andante espressivo
Scherzo
Intermezzo (Rückblick)
Finale. Allegro moderato
Das Werk ist durch eine starke innere Dramaturgie geprägt
Carl Maria von Webers Klaviersonate
Nr. 4 in e-Moll op. 70 entstand über mehrere Jahre hinweg und wurde 1822 vollendet.
In dieser Zeit erholte sich Weber von der Enttäuschung über eine missglückte Aufführung seiner Bühnenmusik zu Preciosa.
Das Werk ist durch eine starke innere Dramaturgie geprägt. Der erste Satz schildert eine zerrissene Seele zwischen Hoffnung und Verzweiflung, der zweite gleicht einem Ausbruch von Wut oder Wahnsinn.
Das Andante in C-Dur bringt eine Phase des Trosts – zart und zugewandt – jedoch nicht frei von unterschwelliger Unruhe.
Im Schlusssatz, einer stürmischen Tarantella, entlädt sich die Spannung in einer Art existentiellem Zusammenbruch. Die liedhafte, empfindsame Tonsprache erinnert stellenweise an Schubert, während Webers motivische Verdichtung und ökonomischer Klaviersatz eine neue Reife zeigen. Die Sonate
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Oliver Schnyder Klavier
Carl Maria von Weber (1786-1826)
Sonate Nr. 4 e-Moll Op. 70
Moderato
Menuetto. Presto vivace ed energico
Andante quasi allegretto consolante
Finale. Prestissimo
Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate Nr. 3 f-Moll Op. 5
Allegro maestoso
Andante espressivo
Scherzo
Intermezzo (Rückblick)
Finale. Allegro moderato
Das Werk ist durch eine starke innere Dramaturgie geprägt
Carl Maria von Webers Klaviersonate
Nr. 4 in e-Moll op. 70 entstand über mehrere Jahre hinweg und wurde 1822 vollendet.
In dieser Zeit erholte sich Weber von der Enttäuschung über eine missglückte Aufführung seiner Bühnenmusik zu Preciosa.
Das Werk ist durch eine starke innere Dramaturgie geprägt. Der erste Satz schildert eine zerrissene Seele zwischen Hoffnung und Verzweiflung, der zweite gleicht einem Ausbruch von Wut oder Wahnsinn.
Das Andante in C-Dur bringt eine Phase des Trosts – zart und zugewandt – jedoch nicht frei von unterschwelliger Unruhe.
Im Schlusssatz, einer stürmischen Tarantella, entlädt sich die Spannung in einer Art existentiellem Zusammenbruch. Die liedhafte, empfindsame Tonsprache erinnert stellenweise an Schubert, während Webers motivische Verdichtung und ökonomischer Klaviersatz eine neue Reife zeigen. Die Sonate ist dem Musikschriftsteller Johann Friedrich Rochlitz gewidmet.
Die Sonate zählt zu Brahms’
bedeutendsten Jugendwerken
Johannes Brahms’ dritte Klaviersonate in f-Moll op. 5 schrieb der Komponist im Alter von 20 Jahren in Düsseldorf. Sie steht am Übergang von seiner frühen zu einer reiferen Ausdruckssprache und verbindet klassische Form mit romantischer Emphase. Der eröffnende Satz ist leidenschaftlich und kraftvoll, der zweite entfaltet auf Grundlage eines eigenen Gedichts einen liedhaften Tonfall. Das Scherzo wirkt ungestüm, das Intermezzo «Rückblick» erscheint wie eine düstere Erinnerung an den zweiten Satz. Im Finale bündelt sich die emotionale Kraft in einem entschlossenen Abschluss. Die Sonate zählt zu Brahms’ bedeutendsten Jugendwerken.
Oliver Schnyder
Oliver Schnyder (*1973) studierte Klavier bei Emmy Henz-Diémand und Homero Francesch in der Schweiz sowie bei Ruth Laredo in New York und Leon Fleisher in Baltimore. Seit vielen Jahren zählt er zu den international profilierten Pianisten der Schweiz. Als Solist und Kammermusiker ist er in den wichtigsten Konzertsälen Europas, Nordamerikas und Asiens zu Gast - etwa in der Carnegie Hall, dem Concertgebouw, dem Wiener Musikver-ein, dem Kennedy Center, der Kölner Philharmonie, der Wigmore Hall, dem KKL Luzern, der Tonhalle Zurich oder dem Seoul Arts Center.
Er tritt regelmässig bei renommierten Festivals wie dem Lucerne Festival, Gstaad Menuhin Festival, der Schubertiade Schwarzenberg, dem Ruhr Piano Festival oder dem Brucknerfest Linz auf. Er konzertierte mit Orchestern wie der Academy of St Martin in the Fields, dem Philharmo-nia Orchestra London, dem WDR Sinfonieorchester oder dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Dirigenten wie David Zinman, Charles Dutoit, Sir Roger Norrington, Semyon Bychkov oder Philippe Jordan. Mit dem Oliver Schnyder Trio – gemeinsam mit Andreas Janke (Violine) und Benjamin Nyffenegger (Violoncello) – ist er ebenso international präsent wie als Lied- und Kammermusikpartner vieler bedeutender Künstler:innen.
Seine Einspielungen bei Sony, RCA, Berlin Classics, Prospero und Capriccio umfassen preisgekrönte Aufnahmen (u.a. Preis der deutschen Schallplattenkritik) wie Bachs «Goldbergvariationen», sämtliche Beethoven- und Mendelssohn-Klavierkonzerte sowie alle Klaviertrios von Beethoven, Schubert, Brahms, Smetana und Schostakowitsch. Er ist Künstlerischer Leiter der Orpheum-Stiftung Zürich sowie Co-Intendant der Klavierreihe Piano District und des Festivals Lenzburgiade.
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