Gwendolyn Masin & Friends
Gwendolyn Masin, Clémence de Forceville, Violinen
Pietro Montemagni, Julia Wawrowska, Violas
Benedict Klöckner, Joël Marosi, Violoncelli
Johannes Brahms: Sextett Nr. 1, B-Dur, Op. 18 (ent. 1860)
1. Allegro ma non troppo
2. Andante ma moderato
3. Scherzo. Allegro molto – Trio. Animato – Tempo primo
4. Rondo. Poco allegretto e grazioso
Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, Op. 4 (ent. 1904)
Sehr langsam Breiter
Schwer betont
Sehr breit und langsam
Sehr ruhig
Johannes Brahms schrieb sein Erstes Streichsextett mit 27 Jahren und erkundete darin ungewöhnliche Klangfarben größerer Ensembles, wie sie im 18. Jahrhundert für Divertimenti üblich waren. Er nutzte unregelmäßige Phrasenlängen und passte die Modulation auf Anraten Joseph Joachims an. Der erste Satz in Sonatenform endet mit einer Andeutung des Wiener Walzers, das Andante ist eine Reihe von Variationen, meisterhaft auf die Besetzung abgestimmt. Das kraftvolle Scherzo erinnert an Beethovens Fünfte, das abschließende Rondo weist Einflüsse Schuberts auf, wurde aber von Joachim kritisiert. Trotz Brahms’ eigener Selbstkritik ist das Werk bedeutend.
44 Jahre später vertonte Arnold Schönberg 1899 Richard Dehmels Gedicht „Verklärte Nacht“ als sinfonische Kammermusik. Das Stück, ein Plädoyer für freie
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Gwendolyn Masin & Friends
Gwendolyn Masin, Clémence de Forceville, Violinen
Pietro Montemagni, Julia Wawrowska, Violas
Benedict Klöckner, Joël Marosi, Violoncelli
Johannes Brahms: Sextett Nr. 1, B-Dur, Op. 18 (ent. 1860)
1. Allegro ma non troppo
2. Andante ma moderato
3. Scherzo. Allegro molto – Trio. Animato – Tempo primo
4. Rondo. Poco allegretto e grazioso
Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, Op. 4 (ent. 1904)
Sehr langsam Breiter
Schwer betont
Sehr breit und langsam
Sehr ruhig
Johannes Brahms schrieb sein Erstes Streichsextett mit 27 Jahren und erkundete darin ungewöhnliche Klangfarben größerer Ensembles, wie sie im 18. Jahrhundert für Divertimenti üblich waren. Er nutzte unregelmäßige Phrasenlängen und passte die Modulation auf Anraten Joseph Joachims an. Der erste Satz in Sonatenform endet mit einer Andeutung des Wiener Walzers, das Andante ist eine Reihe von Variationen, meisterhaft auf die Besetzung abgestimmt. Das kraftvolle Scherzo erinnert an Beethovens Fünfte, das abschließende Rondo weist Einflüsse Schuberts auf, wurde aber von Joachim kritisiert. Trotz Brahms’ eigener Selbstkritik ist das Werk bedeutend.
44 Jahre später vertonte Arnold Schönberg 1899 Richard Dehmels Gedicht „Verklärte Nacht“ als sinfonische Kammermusik. Das Stück, ein Plädoyer für freie Liebe, war wegen erotischer Inhalte und gewagter Tonsprache skandalös. Schönberg komponierte es während eines Aufenthalts mit Mathilde Zemlinsky, die er später heiratete. Die Musik verbindet spätromantische Leidenschaft mit einem Übergang zur Moderne, da Schönberg bald zur Atonalität und Zwölftonmusik überging. Beide Werke zeigen, wie Kunst Leidenschaft über Zeit und Wandel ausdrückt.
Verklärte Nacht – Gedicht von Richard Dehmel 1896
Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain;
der Mond läuft mit, sie schaun hinein.
Der Mond läuft über hohe Eichen,
kein Wölkchen trübt das Himmelslicht,
in das die schwarzen Zacken reichen.
Die Stimme eines Weibes spricht:
Ich trag ein Kind, und nit von dir,
ich geh in Sünde neben dir.
Ich hab mich schwer an mir vergangen;
ich glaubte nicht mehr an ein Glück
und hatte doch ein schwer Verlangen
nach Lebensfrucht, nach Mutterglück
und Pflicht – da hab ich mich erfrecht,
da liess ich schaudernd mein Geschlecht
von einem fremden Mann umfangen
und hab mich noch dafür gesegnet.
Nun hat das Leben sich gerächt,
nun bin ich dir, o dir begegnet.
Sie geht mit ungelenkem Schritt,
sie schaut empor, der Mond läuft mit;
ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht.
Die Stimme eines Mannes spricht:
Das Kind, das du empfangen hast,
sei deiner Seele keine Last,
o sieh, wie klar das Weltall schimmert!
Es ist ein Glanz um Alles her,
du treibst mit mir auf kaltem Meer,
doch eine eigne Wärme flimmert
von dir in mich, von mir in dich;
die wird das fremde Kind verklären,
du wirst es mir, von mir gebären,
du hast den Glanz in mich gebracht,
du hast mich selbst zum Kind gemacht.
Er fasst sie um die starken Hüften,
ihr Atem mischt sich in den Lüften,
zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht.
Konzert Ticket | Fr. 40.– | Fr. 35.– | 10.–
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