Was passiert, wenn wir die vertraute Umgebung einmal mit anderen Augen sehen, mit anderen Ohren hören? Der interaktive Audiowalk «Fremd Zuhause» lädt dazu ein, das eigene Fremdsein zu erkunden - mit einem Hörspaziergang durch das eigene Quartier. Ein Projekt der Autorin Christina Caprez in Zusammenarbeit mit dem Ortsmuseum Zollikon. Der Spaziergang hat in der Pandemie an Aktualität gewonnen: Viele Menschen haben eine Offenheit und Neugier entwickelt, die unmittelbare Umgebung zu entdecken. Der Audiowalk «Fremd Zuhause» knüpft an diese Erfahrung an und lädt dazu ein, sich mit dem Handy in der Hand und Kopfhörern an den Ohren durchs eigene Quartier führen zu lassen. Der Spaziergang führt entlang von fünf Stationen, die es überall gibt: eine Sitzbank, ein Brunnen, ein Spielplatz, eine Kirche, ein Gemeindehaus. Die App zum Audiowalk generiert den Rundgang per Mausklick und lädt ein, im eigenen Wohnquartier neue Wege zu entdecken. Unterwegs hören die Spazierenden literarische Texte zum Thema Fremdsein, und an den Stationen eine Soundcollage, die sie in andere akustische Welten entführt. Fremder Blick auf das Vertraute Auf dem Weg zur Sitzbank erzählt der irakische Schriftsteller Usama Al-Shahmani, wie befremdet er anfangs war ob der Schweizer Leidenschaft für das Wandern – und wie er...
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Was passiert, wenn wir die vertraute Umgebung einmal mit anderen Augen sehen, mit anderen Ohren hören? Der interaktive Audiowalk «Fremd Zuhause» lädt dazu ein, das eigene Fremdsein zu erkunden - mit einem Hörspaziergang durch das eigene Quartier. Ein Projekt der Autorin Christina Caprez in Zusammenarbeit mit dem Ortsmuseum Zollikon. Der Spaziergang hat in der Pandemie an Aktualität gewonnen: Viele Menschen haben eine Offenheit und Neugier entwickelt, die unmittelbare Umgebung zu entdecken. Der Audiowalk «Fremd Zuhause» knüpft an diese Erfahrung an und lädt dazu ein, sich mit dem Handy in der Hand und Kopfhörern an den Ohren durchs eigene Quartier führen zu lassen. Der Spaziergang führt entlang von fünf Stationen, die es überall gibt: eine Sitzbank, ein Brunnen, ein Spielplatz, eine Kirche, ein Gemeindehaus. Die App zum Audiowalk generiert den Rundgang per Mausklick und lädt ein, im eigenen Wohnquartier neue Wege zu entdecken. Unterwegs hören die Spazierenden literarische Texte zum Thema Fremdsein, und an den Stationen eine Soundcollage, die sie in andere akustische Welten entführt. Fremder Blick auf das Vertraute Auf dem Weg zur Sitzbank erzählt der irakische Schriftsteller Usama Al-Shahmani, wie befremdet er anfangs war ob der Schweizer Leidenschaft für das Wandern – und wie er selber zum passionierten Wanderer wurde. Bei der Kirche erinnert sich Angelika Overath an ihre ersten Gehversuche auf Rätoromanisch in ihrer neuen Heimat Sent. Und Melinda Nadj Abonji, aufgewachsen in Küsnacht, beschreibt, wie wichtig das Fremdsein für ihre Literatur ist: Eine Einladung, die Sprache von der Last des Vertrauten zu befreien. Die Erzählstimme schärft die Wahrnehmung der Spazierenden: Wussten Sie, dass Sitzbänke erst mit dem Tourismus im 19. Jahrhundert aufkamen? Haben Sie sich schon einmal überlegt, dass das Spielgeräte eine Vorstellung vom «richtigen Spiel» beinhalten? Inwiefern demonstriert die Architektur von Gemeindegebäuden und Gotteshäusern Macht? Und wie lange noch wird aus jedem Brunnen Wasser fliessen? Entführung in andere akustische Welten Das Sounddesign setzt die Fremdheitserfahrung akustisch um und lässt das Publikum in fremde und irritierende Welten eintauchen. Man befindet sich akustisch plötzlich auf einem arabischen Basar oder auf einer Geissenalp. Unmittelbar fragt man sich: Was ist fremd, was vertraut? Was ist echt, was höre ich nur in meinem Kopf? Und ist das dann weniger echt? Der Audiowalk ist interaktiv konzipiert: Das Publikum kann seine Erfahrungen in der Web-App zurückspielen. An verschiedenen Orten entlang des Weges wird es aufgefordert, ein Foto oder eine kurze Notiz zu machen und hochzuladen. Die Bilder und Notizen werden dann auf der Karte verortet. So entsteht mit der Zeit eine alternative Geografie von Fremdheitserfahrungen. Interessierte können den Audiowalk individuell entdecken, indem sie sich auf der Website www.fremdzuhause.ch eine Route generieren lassen. Kooperation mit dem Ortsmuseum Zollikon Um alternative kartografische Ansätze geht es auch in der aktuellen Ausstellung «Zollikon von oben» im Ortsmuseum Zollikon. Die Ausstellung vereint historische und gegenwärtige Luftbilder und Karten mit sogenannten Mappings. Das Projekt «Fremd Zuhause» wurde in die Ausstellung integriert. Die Autorin Christina Caprez bietet gemeinsam mit Museumsleiter Bruno Heller am Sonntag, 25.08.2024, von 14 bis 16 Uhr einen geführten Rundgang an, bei dem sie das Publikum auch an Orte führt, zu denen die Bevölkerung normalerweise keinen Zugang hat, wie der Bodmersaal im Gemeindehaus oder die Dachterrasse auf dem Schulhaus Buechholz. Ausgangspunkt ist das Ortsmuseum Zollikon, im Anschluss an den Rundgang findet ein Austausch mit Apéro statt.
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