Die Live-Performances von Baby Volcano sind eine Wucht. Stilistisch nicht festgelegt, bewegt sich die Künstlerin, die zwischen der französischsprachigen Schweiz und Guatemala aufgewachsen ist, singend, tanzend und rappend über die Bühne. Die Energie des physischen Ausdrucks ist für die ausgebildete Tänzerin genauso wichtig wie der Sound, der sich zwischen den Genres Reggaeton und Hip-Hop verorten lässt. Ihre erste EP aus dem Jahr 2021 trägt den Titel «Síndrome Premenstrual» (prämenstruelles Syndrom) und fokussiert sich in sechs Tracks auf sechs unterschiedliche Teile des Körpers, vom Uterus bis zum Herz. Baby Volcano selbst beschreibt ihre Musik als «Witch Pop». Merkmale dessen sind unter anderem das muntere Vermischen von Stilen und Textfragmenten in Spanisch und Französisch und eine Energie, die in jedem Augenblick zwischen Wärme und Wut changieren kann. Mal ist das eine, mal das andere Gefühl spür- und hörbarer, bewegend ist ihre Kunst in jedem Fall. Auf der Bühne bekommt Baby Volcano Unterstützung von zwei Musiker*innen, die ihr den Soundteppich ausbreiten. So bleibt die junge Künstlerin in der Lage, die performativen Facetten ihres Auftritts mit all ihren multidisziplinären Fähigkeiten auszuagieren. (mn)
