Musiktheaterstück «In weiter Ferne» in der Photobastei Zürich mit anschliessendem Konzert.
«Du wirst noch sehen, hier stimmt so einiges nicht.» (aus «In weiter Ferne»)
Ziemlich genau vierhundert Jahre nach ihrem Landsmann William Shakespeare entwirft die 1938 in London geborene Autorin Caryl Churchill ein Drama um eine dystopische Zukunft, in der Krieg, Unterdrückung und Unsicherheit allgegenwärtig sind. Grenzen werden hier nicht nur physisch, sondern auch moralisch und ideologisch infrage gestellt. Der Wandel der politischen und sozialen Gegebenheiten beeinflusst das Leben der Figuren – ähnlich wie in der realen Welt der Klimawandel, wirtschaftliche Interessen oder geopolitische Entscheidungen Grenzverläufe neu definieren. Perverse Kriegslogik bringt «Macbeth» folgendermassen auf den Punkt: «I am in blood / Stepped in so far that, should I wade no more, / Returning were as tedious as go o’er.», Dorothea Tieck übersetzt 1833: «Ich bin einmal so tief in Blut gestiegen, / Dass, wollt‘ ich nun im Waten stillestehn, / Rückkehr so schwierig wär‘, als durchzugehn.»
In «Far away» klingt das 2000 so: «The rats are bleeding out of their mouths and ears, which is good, and so were the girls by the side of the road.» – «Die Ratten bluten aus Schnauzen und Ohren, das ist gut, und die
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Musiktheaterstück «In weiter Ferne» in der Photobastei Zürich mit anschliessendem Konzert.
«Du wirst noch sehen, hier stimmt so einiges nicht.» (aus «In weiter Ferne»)
Ziemlich genau vierhundert Jahre nach ihrem Landsmann William Shakespeare entwirft die 1938 in London geborene Autorin Caryl Churchill ein Drama um eine dystopische Zukunft, in der Krieg, Unterdrückung und Unsicherheit allgegenwärtig sind. Grenzen werden hier nicht nur physisch, sondern auch moralisch und ideologisch infrage gestellt. Der Wandel der politischen und sozialen Gegebenheiten beeinflusst das Leben der Figuren – ähnlich wie in der realen Welt der Klimawandel, wirtschaftliche Interessen oder geopolitische Entscheidungen Grenzverläufe neu definieren. Perverse Kriegslogik bringt «Macbeth» folgendermassen auf den Punkt: «I am in blood / Stepped in so far that, should I wade no more, / Returning were as tedious as go o’er.», Dorothea Tieck übersetzt 1833: «Ich bin einmal so tief in Blut gestiegen, / Dass, wollt‘ ich nun im Waten stillestehn, / Rückkehr so schwierig wär‘, als durchzugehn.»
In «Far away» klingt das 2000 so: «The rats are bleeding out of their mouths and ears, which is good, and so were the girls by the side of the road.» – «Die Ratten bluten aus Schnauzen und Ohren, das ist gut, und die Mädchen am Strassenrand bluteten ebenfalls.»
Umrahmt wird das kurze Theaterstück an drei aufeinanderfolgenden Tagen von jeweils einem anderen Prolog und einem anschliessenden Konzert. Parallel dazu wird die Ausstellung «Far Away» von Oksana Yushko und Arthur Bondar gezeigt, die gemeinsam mit dem Zürcher Musiktheaterkollektiv ox&öl entwickelt wurde und die man durchaus als Bühnenbild und Reflexionsraum für das Stück bezeichnen kann.
10. Oktober 2025: Beginn: 19:00 Uhr. Prolog mit Eleonora Cholák, anschliessend Musiktheaterstück «In weiter Ferne» von Caryl Churchill, anschliessend Konzert mit Paul Amereller (Schlagzeug)
11. Oktober 2025: Beginn: 19:00 Uhr. Prolog mit Lukas Kubik, anschliessend Musiktheaterstück «In weiter Ferne» von Caryl Churchill, anschliessend Konzert mit Saadet Türköz (Stimme)
12. Oktober 2025: Beginn: 19:00 Uhr. Prolog mit Chantal Le Moign, anschliessend Musiktheaterstück «In weiter Ferne» von Caryl Churchill, anschliessend Konzert «Drifting Wood» mit Can Etterlin
Eleonora Cholák, Chantal Le Moign, Lukas Kubik: Schauspiel. Simone Keller: Musik. Philip Bartels: Inszenierung
Wir empfehlen, bereits um 18h in die Photobastei zu kommen, um vor dem Musiktheaterstück die Ausstellung «Far away» von Oksana Yushko und Arthur Bondar anzuschauen.
mit freundlicher Unterstützung von: Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Elisabeth Weber Stiftung, Stiftung Érgata und Casa di Rosa
eine Produktion von ox&öl
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