Lendle und Kuhlmann erzählen die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia Earhart fliegt, setzt sich für Frauen ein – ist eine Ikone. Und sie hadert mit den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Es ist der 2. Juli 1937, in ihrer Lockheed Electra fliegt Amelia Earhart hoch über dem Ozean. Die Schatten der Wolken sehen aus wie Inseln. Sie steht kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Dies ist die schwerste Etappe. «Die Himmelsrichtungen» ist das Porträt eines ungeheuer mutigen, charismatischen, eigensinnigen Menschen. Es ist eine Liebesgeschichte mit wechselnden Beteiligten – manche erstaunlich, andere flüchtig wie Wolken. Und es ist ein Roman über die Erinnerung und wie sie sich allmählich entblättert. Bei Torben Kuhlmann trifft in dessen Bilderbuch «Earhart. Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus um die Welt» eine wissbegierige Maus in Afrika die Ikone der Frauenbewegung, die ihre Leidenschaft fürs Fliegen teilt. Die beiden Autoren erzählen von ihren Büchern und ihrer jeweiligen Annäherung an die Flugpionierin. Zum Einstimmen empfiehlt sich das Album von Laurie Anderson: «Amelia».
