In der Veranstaltungsreihe «Ein Abend im Museum – Gegen das Vergessen» des Bernischen Historischen Museums werden Aspekte rund um die Ausstellung «Vom Glück vergessen. Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Bern und der Schweiz» beleuchtet.
Die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz umfassten gezielte Eingriffe in den weiblichen Körper und in die Familienplanung. So wurden schätzungsweise mehrere tausend Frauen auf Grundlage psychiatrischer Gutachten zwangssterilisiert. Anderen wurden ihre Kinder direkt nach der Geburt auf behördliche Anordnung weggenommen und zur Zwangsadoption freigegeben. Diese Praxis ist Ausdruck einer Gesellschaft, die bestimmte Menschen als «nicht würdig» erachtete, Eltern zu sein.
Dass die Schweiz mit dieser Praxis nicht alleine war, zeigt der Blick nach Grönland: In den 1960er- und 1970er-Jahren setzten Ärtzt:innen dort auf Anordnung Dänemarks tausenden von Frauen ohne deren Wissen Spiralen zur Verhütung ein. Grönländischen Müttern wurden ihre Kinder weggenommen und unter Zwang zur Adoption nach Dänemark gegeben.
Die letzte Ausgabe der Abendreihe ist eine Kooperation mit dem ALPS Alpines Museum der Schweiz und geht der Frage nach: Welche lebenslangen Folgen tragen die Betroffenen solcher Massnahmen – und welche Strategien des Widerstands
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In der Veranstaltungsreihe «Ein Abend im Museum – Gegen das Vergessen» des Bernischen Historischen Museums werden Aspekte rund um die Ausstellung «Vom Glück vergessen. Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Bern und der Schweiz» beleuchtet.
Die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz umfassten gezielte Eingriffe in den weiblichen Körper und in die Familienplanung. So wurden schätzungsweise mehrere tausend Frauen auf Grundlage psychiatrischer Gutachten zwangssterilisiert. Anderen wurden ihre Kinder direkt nach der Geburt auf behördliche Anordnung weggenommen und zur Zwangsadoption freigegeben. Diese Praxis ist Ausdruck einer Gesellschaft, die bestimmte Menschen als «nicht würdig» erachtete, Eltern zu sein.
Dass die Schweiz mit dieser Praxis nicht alleine war, zeigt der Blick nach Grönland: In den 1960er- und 1970er-Jahren setzten Ärtzt:innen dort auf Anordnung Dänemarks tausenden von Frauen ohne deren Wissen Spiralen zur Verhütung ein. Grönländischen Müttern wurden ihre Kinder weggenommen und unter Zwang zur Adoption nach Dänemark gegeben.
Die letzte Ausgabe der Abendreihe ist eine Kooperation mit dem ALPS Alpines Museum der Schweiz und geht der Frage nach: Welche lebenslangen Folgen tragen die Betroffenen solcher Massnahmen – und welche Strategien des Widerstands haben sie sich angeeignet?
Nach einem Input der Erfahrungsexpertin Caroline Montandon diskutiert Kathrin Winzenried mit Melinda Nadj Abonji (Journalistin, Schriftstellerin, Musikerin) und Thomas Huonker (Politiker, Historiker) über folgende Themen: In welchen gesellschaftlichen und politischen Kontext sind die Eingriffe in Grönland und der Schweiz einzuordnen? Was haben staatliche Massnahmen in der Familienplanung mit eugenischem Denken zu tun? Und inwiefern setzt sich dieses bis in die Gegenwart fort?
Eintrittspreis: CHF 16
Mitglieder des Fördervereins, Lernende, Studierende, AHV-/IV-Beziehende, KulturLegi-Inhaber:innen und geflüchtete Personen (N-, S-, F-Ausweis) erhalten 50% Ermässigung. Raiffeisen, Schweizer Museumspass, Kultur-GA, «Bern Museum Card 24h», «Bern Museum Card 48h» sowie der «Swiss Travel Pass» sind nicht gültig.
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