Irgendwann zwischen 1912 und 1915 traf an der Universitätsbibliothek Basel eine bis dahin unbeachtete Fotosammlung ein, die in über fünfzig Kisten aus Innsbruck geliefert wurde. Die Fotos, Abzüge von den berühmtesten Fotografen ihrer Zeit - darunter Felix Bonfils, Giacomo Brogi, das Photoatelier der Brüder Abdullah und viele andere - zeigen atemberaubende Ansichten von Ländern und Städten in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten.
Der Schenker dieser wertvollen Sammlung war in Basel kein Unbekannter: Franz Eduard La Roche, Sohn eines wohlhabenden Bankiers, selbst studierter Jurist, Regierungssekretär, Generalsekretär des Gewerbevereins Basel, Präsident des Gewerbeverbandes und Bibliophiler. Trotz seiner starken Verbindungen in Basel verliess er um 1890 unerwartet die Stadt und bereiste weite Teile des Mittelmeerraums. Es ist unklar, ob La Roche erst auf seinen Reisen begann, das neue populäre Medium Fotografie zu sammeln. Fotografie hatte sich erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als Sammlungsmedium etabliert und bot die Möglichkeit, den begrenzten Bewegungsradius visuell zu überwinden und fremde Welten zu zeigen. War es die Magie der Fotografien ferner Orte, die in ihm das Reisefieber weckte? Oder war es der Versuch, seine Erlebnisse auf seinen Reisen anhand der Fotos
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Irgendwann zwischen 1912 und 1915 traf an der Universitätsbibliothek Basel eine bis dahin unbeachtete Fotosammlung ein, die in über fünfzig Kisten aus Innsbruck geliefert wurde. Die Fotos, Abzüge von den berühmtesten Fotografen ihrer Zeit - darunter Felix Bonfils, Giacomo Brogi, das Photoatelier der Brüder Abdullah und viele andere - zeigen atemberaubende Ansichten von Ländern und Städten in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten.
Der Schenker dieser wertvollen Sammlung war in Basel kein Unbekannter: Franz Eduard La Roche, Sohn eines wohlhabenden Bankiers, selbst studierter Jurist, Regierungssekretär, Generalsekretär des Gewerbevereins Basel, Präsident des Gewerbeverbandes und Bibliophiler. Trotz seiner starken Verbindungen in Basel verliess er um 1890 unerwartet die Stadt und bereiste weite Teile des Mittelmeerraums. Es ist unklar, ob La Roche erst auf seinen Reisen begann, das neue populäre Medium Fotografie zu sammeln. Fotografie hatte sich erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts als Sammlungsmedium etabliert und bot die Möglichkeit, den begrenzten Bewegungsradius visuell zu überwinden und fremde Welten zu zeigen. War es die Magie der Fotografien ferner Orte, die in ihm das Reisefieber weckte? Oder war es der Versuch, seine Erlebnisse auf seinen Reisen anhand der Fotos zu dokumentieren?
Der Themenabend kontextualisiert die bedeutende Fotosammlung in ihrer Zeit und verknüpft sie mit dem Leben von Franz Eduard La Roche. Vieles bleibt unklar, was aber der Magie der Ansichten keinen Abbruch tut.
Treffpunkt: Vortragssaal (1. Stock)
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