Bachs Clavierübung II & Chromatische Fantasie und Fuge
In der besonderen Akustik des Zunftsaals im Hotel Rüden erklingt an diesem Vormittag Musik, die gleichermaßen von Klarheit und Ausdruckstiefe geprägt ist. Der Schweizer Cembalist Tizian Naef widmet sich Werken von Johann Sebastian Bach, die die stilistische Vielfalt und Raffinesse seines Schaffens eindrucksvoll widerspiegeln.
Auf seinem zweimanualigen Cembalo nach Henri Hemsch interpretiert Tizian Naef die Clavierübung II, bestehend aus dem Italienischen Konzert BWV 971 und der Französischen Ouvertüre BWV 831. Diese beiden Werke stehen exemplarisch für Bachs Kunst, unterschiedliche nationale Stile zu verbinden – das eine von italienischer Virtuosität und Klarheit geprägt, das andere von französischer Eleganz und Weitläufigkeit. Bach komponierte sie gezielt für ein zweimanualiges Cembalo, um kontrastreiche Klangschattierungen und eine differenzierte Stimmführung zu ermöglichen.
Einen besonderen Kontrapunkt setzt die Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903. Die Fantasie beeindruckt mit freier, fast improvisatorischer Gestik und kühnen harmonischen Wendungen, die ihrer Zeit weit voraus scheinen. Im Kontrast dazu steht die Fuge mit ihrer klaren, streng geordneten Struktur – ein Wechselspiel aus Spontaneität und
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Bachs Clavierübung II & Chromatische Fantasie und Fuge
In der besonderen Akustik des Zunftsaals im Hotel Rüden erklingt an diesem Vormittag Musik, die gleichermaßen von Klarheit und Ausdruckstiefe geprägt ist. Der Schweizer Cembalist Tizian Naef widmet sich Werken von Johann Sebastian Bach, die die stilistische Vielfalt und Raffinesse seines Schaffens eindrucksvoll widerspiegeln.
Auf seinem zweimanualigen Cembalo nach Henri Hemsch interpretiert Tizian Naef die Clavierübung II, bestehend aus dem Italienischen Konzert BWV 971 und der Französischen Ouvertüre BWV 831. Diese beiden Werke stehen exemplarisch für Bachs Kunst, unterschiedliche nationale Stile zu verbinden – das eine von italienischer Virtuosität und Klarheit geprägt, das andere von französischer Eleganz und Weitläufigkeit. Bach komponierte sie gezielt für ein zweimanualiges Cembalo, um kontrastreiche Klangschattierungen und eine differenzierte Stimmführung zu ermöglichen.
Einen besonderen Kontrapunkt setzt die Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903. Die Fantasie beeindruckt mit freier, fast improvisatorischer Gestik und kühnen harmonischen Wendungen, die ihrer Zeit weit voraus scheinen. Im Kontrast dazu steht die Fuge mit ihrer klaren, streng geordneten Struktur – ein Wechselspiel aus Spontaneität und Formbewusstsein, das zu den eindrucksvollsten Klavierwerken Bachs zählt.
Tizian Naefs Spiel zeichnet sich durch stilistische Präzision, klare Artikulation und eine feinsinnige Klanggestaltung aus. Mit Gespür für historische Aufführungspraxis und Sinn für musikalische Dramaturgie verbindet er Transparenz und Ausdruckskraft zu einer lebendigen Interpretation.
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