Der Komponist nutzt die gesamte musikalische Palette seiner Zeit, um die Ausdruckskraft der antiken Texte zum Leben zu erwecken. Sein Werk widmete Schein dem Rat der Stadt Leipzig, wo er als Thomaskantor wirkte. Das Programm wird von wunderbarer Vokalmusik aus der Feder von Scheins berühmterem Zeitgenossen Heinrich Schütz umrahmt.
Das auf die Musik der Renaissance und des Frühbarock spezialisierte Vokalensemble Voces Suaves aus Basel präsentiert eine Auswahl aus Johann Hermann Scheins geistlicher Sammlung «Israelsbrünnlein», die 1623 veröffentlicht wurde. Schein widmete das Werk dem Rat der Stadt Leipzig, wo er als Thomaskantor wirkte – ein Jahrhundert bevor J. S. Bach dieses prestigeträchtige Amt übernahm. Getreu dem Titel enthält die Sammlung vorwiegend Vertonungen alttestamentlicher Texte aus den Büchern Genesis, Jesaja, den Psalmen und weiteren Schriften. Die Stücke wurden vermutlich bei Beerdigungen, Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen in Leipzig aufgeführt.
Die Werke des «Israelsbrünnlein» faszinieren Musikwissenschaftler und Interpreten gleichermassen, da sie sich gängigen Kategorien entziehen: Handelt es sich um Motetten, geistliche Madrigale oder eine eigenständige Gattung? Diese Frage erübrigt sich fast beim Eintauchen in die Musik. Schein nutzt die gesamte
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Der Komponist nutzt die gesamte musikalische Palette seiner Zeit, um die Ausdruckskraft der antiken Texte zum Leben zu erwecken. Sein Werk widmete Schein dem Rat der Stadt Leipzig, wo er als Thomaskantor wirkte. Das Programm wird von wunderbarer Vokalmusik aus der Feder von Scheins berühmterem Zeitgenossen Heinrich Schütz umrahmt.
Das auf die Musik der Renaissance und des Frühbarock spezialisierte Vokalensemble Voces Suaves aus Basel präsentiert eine Auswahl aus Johann Hermann Scheins geistlicher Sammlung «Israelsbrünnlein», die 1623 veröffentlicht wurde. Schein widmete das Werk dem Rat der Stadt Leipzig, wo er als Thomaskantor wirkte – ein Jahrhundert bevor J. S. Bach dieses prestigeträchtige Amt übernahm. Getreu dem Titel enthält die Sammlung vorwiegend Vertonungen alttestamentlicher Texte aus den Büchern Genesis, Jesaja, den Psalmen und weiteren Schriften. Die Stücke wurden vermutlich bei Beerdigungen, Hochzeiten und anderen festlichen Anlässen in Leipzig aufgeführt.
Die Werke des «Israelsbrünnlein» faszinieren Musikwissenschaftler und Interpreten gleichermassen, da sie sich gängigen Kategorien entziehen: Handelt es sich um Motetten, geistliche Madrigale oder eine eigenständige Gattung? Diese Frage erübrigt sich fast beim Eintauchen in die Musik. Schein nutzt die gesamte musikalische Palette seiner Zeit, um die Ausdruckskraft der antiken Texte zum Leben zu erwecken. Dabei verbindet er innovative Elemente des italienischen Madrigals mit der Polyphonie der Hochrenaissance und schafft so einen unverwechselbaren Stil – überzeugend, einzigartig und stilistisch ausgereift.
Ergänzt wird das Programm durch Werke aus Scheins Sammlung Opella Nova, in der sich deutsche Kirchenmusik mit italienischen Einflüssen wie Monodie und Mehrstimmigkeit verbindet. Charakteristisch für diese Stücke sind der ausdrucksstarke Textbezug und eine konzertierende Stimmführung. Ausserdem wird das Programm von wunderbarer Vokalmusik aus den Federn von Scheins Zeitgenossen Heinrich Schütz und Samuel Scheidt umrahmt.
Nach zwei hochgelobten Aufnahmen mit geistlicher Musik von Schein (Come to my Garden und Musicalische Exequien) taucht das Ensemble Voces Suaves nun in sein einflussreichstes Werk und diese aussergewöhnliche musikalische Quelle ein – eine perfekte Grundlage für die Sängerinnen und Sänger aus dem deutschen Sprachraum, die sich auf das italienische Madrigal spezialisiert haben.
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