Wut lodert auf. Wenn Stimmen sich zu Flammen erheben, entsteht ein Momentum, das nicht überhört werden kann. Das Eröffnungskonzert der Wut-Trilogie widmet sich der eruptiven Kraft von Wut und zielt dort hin, wo sie sich Bahn bricht, hör- und greifbar wird. In Arrangements für Klavierquartett und Sopran treffen Figuren aus Mozarts Opern aufeinander: Frauenfiguren, die sich zur Wehr setzen und rebellieren, sich zornig und verletzlich zeigen. In der Gegenüberstellung mit Aribert Reimanns expressivem Solostück für Sopran, einer Vertonung von Sylvia Plaths „Lady Lazarus", flammt ein moderner Blick auf und beleuchtet dieses Aufbegehren nicht nur aus feministischer, sondern auch aus religiöser und politischer Perspektive: Einem Phönix gleich stirbt die Protagonistin mehrfach den Feuer-Tod und aufersteht immer wieder aufs Neue aus der Asche, um Feinde, Teufel und Nazis - allesamt Herren - aufzufressen. In Mozarts berühmtem Klavierquartett in g-Moll hallen die vernommenen Stimmen sinngemäss nach und deuten und geben den Blick frei auf das, was bleiben soll. Hier trifft klassische Ordnung auf moderne Radikalität. Der Abend entfacht ein Feuer – nicht nur musikalisch, sondern auch im Denken: Vor dem Konzert findet ein Impuls-Gespräch mit Katja Maderer und Amadeus Wiesensee statt, in dem die
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Wut lodert auf. Wenn Stimmen sich zu Flammen erheben, entsteht ein Momentum, das nicht überhört werden kann. Das Eröffnungskonzert der Wut-Trilogie widmet sich der eruptiven Kraft von Wut und zielt dort hin, wo sie sich Bahn bricht, hör- und greifbar wird. In Arrangements für Klavierquartett und Sopran treffen Figuren aus Mozarts Opern aufeinander: Frauenfiguren, die sich zur Wehr setzen und rebellieren, sich zornig und verletzlich zeigen. In der Gegenüberstellung mit Aribert Reimanns expressivem Solostück für Sopran, einer Vertonung von Sylvia Plaths „Lady Lazarus", flammt ein moderner Blick auf und beleuchtet dieses Aufbegehren nicht nur aus feministischer, sondern auch aus religiöser und politischer Perspektive: Einem Phönix gleich stirbt die Protagonistin mehrfach den Feuer-Tod und aufersteht immer wieder aufs Neue aus der Asche, um Feinde, Teufel und Nazis - allesamt Herren - aufzufressen. In Mozarts berühmtem Klavierquartett in g-Moll hallen die vernommenen Stimmen sinngemäss nach und deuten und geben den Blick frei auf das, was bleiben soll. Hier trifft klassische Ordnung auf moderne Radikalität. Der Abend entfacht ein Feuer – nicht nur musikalisch, sondern auch im Denken: Vor dem Konzert findet ein Impuls-Gespräch mit Katja Maderer und Amadeus Wiesensee statt, in dem die Thematik des Abends ausführlich besprochen wird: Wut als Ausdruck von Würde, Widerstand und Wandlung.
Katja Maderer - Sopran
Amadeus Wiesensee - Klavier
Mischa Nodel - Violine
Louis Vandory - Viola
Valentin Lutter - Violoncello
Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte, KV 520
Ouvertüre aus Don Giovanni, KV 527 *
Or sai che l'onore (Donna Anna) aus Don Giovanni, KV 527*
Soave sia il vento (instrumental) aus Così fan tutte, KV 588*
Come scoglio (Fiordiligi) aus Così fan tutte, KV 588*
La Chaconne, Nr. 1c, KV 367 (Ballett-Musik aus Idomeneo)*
Tutte nel cor vi sento (Elettra) aus Idomeneo; KV 366*
*Bearbeitung für Klavierquartett und Sopran: Edward Rushton
Aribert Reimann (1936 - 2024)
Lady Lazarus
- Pause -
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Klavierquartett in g-Moll, KV 478
I. Allegro
II. Andante
III. Rondo
Katja Maderer
Katja Maderer ist eine gefragte Sopranistin im Lied und Konzertbereich. Sie musizierte bereits bei vielen renommierten Konzertreihen, zuletzt debütierte sie bei der Schubertiade Hohenems. Die junge Sängerin war Preisträgerin beim Internationalen Liedwettbewerb der Hugo Wolf Akademie Stuttgart und beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin. Ihr Opernrepertoire umfasst Partien, wie die Aufseherin in R. Strauss Oper „Elektra“ und die Osira in der Oper „Zanaida“ von J. C. Bach , aber auch die Contessa Almaviva in „Le Nozze di Figaro“ und die Pamina in „Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart. Katja Maderer studiert ab September 2025 an der Bayerischen Theaterakademie August Everding
www.katjamaderer.de
Amadeua Wiesensee
Der Pianist Amadeus Wiesensee wurde jüngst von der FAZ für seine „feingliedrige und delikate Artikulation“ gepriesen, die SZ bezeichnete sein Spiel als „poetisch und rauschhaft auf Weltklasseniveau“. 2025/26 debütiert er u. a. bei der Schubertiade Hohenems, im Bruckner-Haus Linz, im Palau de la Musica Valencia, in der Wigmore Hall in London und kehrt zu Orten und Festivals wie dem Beethovenfest Bonn und Mendelssohn-Haus Leipzig zurück. 2021 war er der erste Artist-in-Residence des Beethoven-Hauses Bonn. Sein zweites großes Interesse gilt der Philosophie, dem er auch in einem Parallelstudium an der Hochschule für Philosophie München nachging.
www.amadeuswiesensee.com
Mischa Nodel
Michael Nodel (*2002) begann mit sechs Jahren Geige zu spielen. Er war Jungstudent bei Prof. Lena Neudauer und studiert seit 2020 an der Musikhochschule München bei Prof. Mi-Kyung Lee. 2019 und 2024 gewann er jeweils den 2. Preis bei internationalen Violinwettbewerben. Als Konzertmeister spielte er im Bayerischen Landesjugendorchester und im ODEON Jugendsinfonieorchester. In der Saison 2022/23 war er Akademist beim Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam. Seit 2024 ist er Stipendiat bei Live Music Now, Villa Musica und der Studienstiftung des deutschen Volkes. In der Saison 24/25 hat Michael einen Zeitvertrag beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Louis Vandory
Der Geiger und Bratschist Louis Vandory wurde 1999 in München geboren. Nachdem er 2011 als Jungstudent an der Münchner Musikhochschule bei Prof. Sonja Korkeala aufgenommen wurde, studiert er seit 2017 bei Prof. Julia Fischer, seit 2023 außerdem Bratsche bei Prof. Nils Mönkemeyer. Als gefragter Kammermusiker tritt er regelmäßig mit beiden Instrumenten mit Künstlern wie Julia Fischer,Yulianna Avdeeva, Nils Mönkemeyer, Daniel Müller-Schott, Christian Poltera oder dem Goldmund Quartett bei Festivals im In- und Ausland auf. Als Solist spielte er bereits mit Orchestern wie den Münchner Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, Kammerakademie Potsdam und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auf. In der Spielzeit 2024/25 ist er Solobratschist am Gärtnerplatztheater.
Valentin Lutter
Valenting Lutter (*1996) erhielt seinen ersten Cellounterricht im Alter von sieben Jahren. Nach dem Schulmusikstudium an der HMT München folgte ein pädagogisches und künstlerisches Violoncellostudium, das er aktuell im Master bei Prof. Julian Steckel fortsetzt. Weitere wichtige musikalische Impulse erhielt er u.a. durch Meisterkurse mit Silke Avenhaus, Raphaël Merlin, Kristin von der Goltz und dem Goldmund Quartett und Raphaël Merlin. Als begeisterter Kammermusiker konzertiert er regelmäßig im In- und Ausland und ist Mitbegründer einer Mozart Kammermusik Konzertreihe im „Salon Luitpold“ in München. Er trat solistisch u.a. mit dem Schulmusikorchester München und dem Landshuter Sinfonieorchester auf. Aktuell ist er Cellist am Staatstheater am Gärtnerplatz.
https://www.murikultur.ch/puls-von-muri
Lassen Sie sich das Impulsgespräch zum Konzert am Nachmittag nicht entgehen und geniessen Sie die Zeit bis zum Konzertbeginn bei einem Abendessen in der Gaststube Adler. Beim Vorzeigen Ihres Konzerttickets an der Tageskasse des Impulsgespräches erhalten Sie zudem eine Ermässigung von CHF 5.- auf den regulären Preis des Impulsgespräches.
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