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Kafka geht ins Kino Die weisse Sklavin

<p>Kafka geht ins Kino </p>
<p>DE 2002, 54 Min., DCP, D, ab 14 Jahren</p>
<p>Regie: Hanns Zischler</p>
<p>Kafka war ein leidenschaftlicher Kinobesucher. Auf Postkarten, in seinen Tagebüchern, Briefen und Reiseaufzeichnungen hält er seine Eindrücke über die gesehenen Filme fest. Wiederholt empfiehlt er seinen Schwestern oder Bekannten den Kinobesuch, so legte er beispielsweise Max Brods Verlobter Elsa Taussig zwei Filme ans Herz, die heute verschollen sind: "Der galante Gardist" und "Der durstige Gendarm". Seiner Verlobten Felice Bauer schrieb er nach Berlin, dass er fast das ganze Filmwochenprogramm auswendig kenne und süchtig nach Filmplakaten sei. Der bekannte Schauspieler, Regisseur und Publizist Hanns Zischler, der sich bereits in seinem gleichnamigen Buch Kafkas Beziehung zum Kino widmete, hat in jahrzehntelanger, akribischer Arbeit dessen Schriften nach Filmeindrücken durchforstet, um sich danach in Archiven auf die Suche nach den längst vergessenen Filmrollen zu machen. Mit seinen Erkenntnissen hat er die Kafka-Forschung um einen fundamentalen und aufsehenerregenden Aspekt bereichert. Er hat gezeigt, dass der Intellektuelle im Bann der Kinobilder stand und das zu seiner...

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<p>Kafka geht ins Kino </p>
<p>DE 2002, 54 Min., DCP, D, ab 14 Jahren</p>
<p>Regie: Hanns Zischler</p>
<p>Kafka war ein leidenschaftlicher Kinobesucher. Auf Postkarten, in seinen Tagebüchern, Briefen und Reiseaufzeichnungen hält er seine Eindrücke über die gesehenen Filme fest. Wiederholt empfiehlt er seinen Schwestern oder Bekannten den Kinobesuch, so legte er beispielsweise Max Brods Verlobter Elsa Taussig zwei Filme ans Herz, die heute verschollen sind: "Der galante Gardist" und "Der durstige Gendarm". Seiner Verlobten Felice Bauer schrieb er nach Berlin, dass er fast das ganze Filmwochenprogramm auswendig kenne und süchtig nach Filmplakaten sei. Der bekannte Schauspieler, Regisseur und Publizist Hanns Zischler, der sich bereits in seinem gleichnamigen Buch Kafkas Beziehung zum Kino widmete, hat in jahrzehntelanger, akribischer Arbeit dessen Schriften nach Filmeindrücken durchforstet, um sich danach in Archiven auf die Suche nach den längst vergessenen Filmrollen zu machen. Mit seinen Erkenntnissen hat er die Kafka-Forschung um einen fundamentalen und aufsehenerregenden Aspekt bereichert. Er hat gezeigt, dass der Intellektuelle im Bann der Kinobilder stand und das zu seiner Zeit geschmähte Filmschaffen liebte – das Kino galt damals noch nicht als Kunstform, sondern war ein Kino der Attraktionen mit Boulevardcharakter. Die NZZ schreibt: "Wir sehen nicht nur die Filmbilder, die Kafka gesehen hat. Wir sehen sie dank Zischlers Filmästhetik gleichsam durch Kafkas Augen. Zischler versucht, die Assoziationen, die er bei Kafka zwischen Film, Leben und Schreiben gefunden hat, filmisch nachzuassoziieren. (…) Und plötzlich liegen, dank Zischler, in unserem Kopf die Bilder und Ideen, die Empfindungen und Formulierungen so über- und beieinander, wie sie in Kafkas Kopf gelegen haben mögen. Für einen freien, spielfreudigen Geist ist dieser Film ein intensives, tiefes Glück."</p>
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<p>Die weisse Sklavin</p>
<p>DK 1911, 55 Min., DCP, stumm mit deutschen Zwischentiteln</p>
<p>Regie: August Blom</p>
<p>Darst.: Clara Wieth, Lauritz Olsen, Thora Meincke, Frederik Jacobsen, Otto Lagoni u.a. </p>
<p>Das von Zeitgenoss:innen als "Schundfilm" gebrandmarkte Drama, in dem eine junge Frau von einem Zuhälter:innenpaar verschleppt wird, beflügelte Kafkas Fantasie und fand Eingang in ein gemeinsames Romanprojekt mit Max Brod.</p>
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L'événement est terminé

Total: XX.XX CHF

Infos

Lieu:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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Catégorie: Loisirs & Excursions