Dokumentarfilm von Susanne Scheiner über die Gedenkstätte in Riehen für jüdische Geflüchtete im zweiten Weltkrieg
Erster Teil der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938. Im zweiten Teil folgt um 18.30 Uhr das Gedenkkonzert mit dem Trio Livschitz-Drobinsky-Nitta.
"2011 erwirbt Johannes Czwalina, ein Unternehmensberater, mit grossem beeindruckendem
Kundenkreis ein Bahnwärterhaus, um es als Gästehaus für auswärtige Besucher und Kunden zu
nutzen. Das Haus liegt an der Linie, die von Basel nach Lörrach und anderen Orten in Süddeutschland
führt, auf Schweizer Seite, in Riehen. Der Firmensitz von Czwalina befindet sich schräg gegenüber.
Nichtsahnend will der Unternehmer das kleine Gebäude umbauen und einrichten. Da kommen drei
alte Männer zu ihm und erzählen, was es mit dem Haus auf sich hat. Die drei lebten während des
Zweiten Weltkriegs mit ihren Eltern darin und beobachteten, als damals kleine Kinder, wie Menschen
in einem Schweizer Mannschaftswagen über die Grenze nach Deutschland gefahren wurden. Sie
hatten damals als Kinder noch keine rechte Vorstellung von dem, was da vor sich ging, dass nämlich
jüdische Flüchtlinge, die sich in die Schweiz hatten retten können, zurück nach Deutschland, d.h.
zumeist in den Tod geschickt wurden. Erst später wurde
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Dokumentarfilm von Susanne Scheiner über die Gedenkstätte in Riehen für jüdische Geflüchtete im zweiten Weltkrieg
Erster Teil der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938. Im zweiten Teil folgt um 18.30 Uhr das Gedenkkonzert mit dem Trio Livschitz-Drobinsky-Nitta.
"2011 erwirbt Johannes Czwalina, ein Unternehmensberater, mit grossem beeindruckendem
Kundenkreis ein Bahnwärterhaus, um es als Gästehaus für auswärtige Besucher und Kunden zu
nutzen. Das Haus liegt an der Linie, die von Basel nach Lörrach und anderen Orten in Süddeutschland
führt, auf Schweizer Seite, in Riehen. Der Firmensitz von Czwalina befindet sich schräg gegenüber.
Nichtsahnend will der Unternehmer das kleine Gebäude umbauen und einrichten. Da kommen drei
alte Männer zu ihm und erzählen, was es mit dem Haus auf sich hat. Die drei lebten während des
Zweiten Weltkriegs mit ihren Eltern darin und beobachteten, als damals kleine Kinder, wie Menschen
in einem Schweizer Mannschaftswagen über die Grenze nach Deutschland gefahren wurden. Sie
hatten damals als Kinder noch keine rechte Vorstellung von dem, was da vor sich ging, dass nämlich
jüdische Flüchtlinge, die sich in die Schweiz hatten retten können, zurück nach Deutschland, d.h.
zumeist in den Tod geschickt wurden. Erst später wurde ihnen bewusst, was sie da mit angesehen
hatten und sie berichten nun davon.
Johannes hat ein starkes soziales Gewissen; bevor er Unternehmensberater wurde, amtierte er als
Pfarrer in Basel. Belastet mit der Geschichte aus frühen Berliner Tagen und nachdem er die oben
erwähnten drei Männer angehört hat, beschliesst er kurzerhand, die Idee des Gästehauses zu
modifizieren und in dem Bahnwärterhaus auch eine Gedenkstätte für jüdische Flüchtlinge
einzurichten.
Wir möchten mit dem Film die Geschichte und die Gegenwart dieser Gedenkstätte, der bisher
einzigen auf Schweizer Boden, die an die jüdische Tragödie im Zweiten Weltkrieg erinnert,
dokumentieren und zeigen wie ein einzelner sensibler Mensch unter grossen, auch finanziellen
Opfern etwas fertiggebracht hat, was in der Schweiz weder der Bund, noch Behörden oder
Institutionen für nötig erachteten."
www.johannes‐und‐seine‐gedenkstaette.ch
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