Beim Abwurf der beiden Atombomben «Little Boy» und «Fat Man» vor 80 Jahren wurden etwa 90 Prozent der Häuser zerstört oder stark beschädigt. Für den Abwurf der zweiten Bombe war die Hafenstadt Kokura vorgesehen. Aufgrund der starken Bewölkung wurde das etwas mehr als 100 Kilometer entfernte Nagasaki angeflogen. In Nagasaki starben zwischen 60‘000 und 80‘000 Menschen. Hunderttausende Überlebende der beiden Atombombenabwürfe von 1945 hatten mit schweren Folgen zu kämpfen. Dazu gehören Krankheiten, die direkt durch die Strahlung ausgelöst wurden, oder Verbrennungen, aber auch Spätfolgen – wie zum Beispiel Krebserkrankungen und Missbildungen bei Kindern. In Japan werden die Überlebenden "Hibakusha" genannt.
Wie erinnern sich die Beteiligten und Betroffenen an diese «Stunde Null»? Welche Narrative existieren zur Begründung des Abwurfs? In Japan? Im Westen? Unter anderem mit Florian Coulmas, dem deutschen Japanologen, werden die diversen Narrative nachgezeichnet. War es ein riesiges Menschenexperiment – oder doch eher militärische Notwendigkeit?