Der Kurs lässt Leben und Werk des grössten Erzählers der Schweizer Literaturgeschichte aus seinen zeitgenössischen Kontexten heraus neu verständlich werden.
Jeremias Gotthelf (1797-1854) gehört zu den bedeutendsten, wohl aber auch zu den unbekanntesten Autoren der Schweizer Literaturgeschichte. Die nationalkulturelle Vereinnahmung seiner Romane und Erzählungen, nicht zuletzt durch die Balzli-Hörspiele und die Schnyder-Filme, hat ihren Verfasser als rückwärtsgewandten Moralisten stigmatisiert. In der öffentlichen Wahrnehmung ist sein literarisches Werk heute auf »Die schwarze Spinne« reduziert.
Dem verzerrten Blick auf Gotthelfs Leben und Schaffen setzt der Kurs das Bild eines farbigen, facettenreichen und kühnen Schriftstellers entgegen. Wir werden sein Werk in den historischen Kontext stellen und in der ganzen Breite seiner erzählerischen Qualitäten beleuchten.
Ein elektronischer Reader mit Textauszügen wird den Teilnehmenden vor Kursbeginn zur Verfügung gestellt.
Dr. Philipp Theisohn, Professor Universität Zürich, Herausgeber der Zürcher Gotthelf-Ausgabe