Alljährlich führt das Collegium Musicum Ostschweiz Bachs Weihnachtsoratorium auf. Stets und auch in diesem Jahr beginnt das Konzert mit „Jauchzet, frohlocket“, der ersten Kantate. Es folgt eine Vertonung des O Magnum Mysterium von M. Lauridsen. Der Text dieses Nachtgebetes vor dem hohen Festtag bezieht sich auf die Krippenszene bei der Geburt Jesu und auf den Gruß der Elisabeth und wurde über die Jahrhunderte vielfach vertont (Palestrina, Byrd, Gabrieli, Poulenc ua) M. Lauridsen bringt das Geheimnis der Menschwerdung Christi und auch die Zärtlichkeit Marias für ihr Kind zum Ausdruck. Der Komponist selbst spricht bei seinem Werk von „einem stillen Lied von tiefer innerer Freude“. Es folgt die Kantate „Unser Mund sei voll Lachens“ BWV 110. Die mit Pauken und Trompeten festlich ausgestattete Kantate schrieb Bach zum ersten Weihnachtsfeiertag und beginnt mit einem virtuosen Eingangschor, der freudiges Lachen sinnlich erleben lässt. Wir enden mit der sechsten Kantate des Weihnachtsoratoriums „Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben“. Auch in dieser Kantate ist der Eingangschor groß angelegt und kündet von der Gewissheit, dass man durch den Glauben an Gott den „scharfen Klauen des Feindes unversehrt“ entgehen kann.