Puccini nutzt seine einzige komische Oper, um das Bild einer schamlosen und habgierigen Erbengemeinschaft zu zeichnen, in der jeder nur auf den eigenen Vorteil aus ist. So auch der gewitzte Drahtzieher Gianni Schicchi ...
Puccinis Einakter «Gianni Schicchi» endet nicht mit einem tragischen Operntod: Der Leichnam von Buoso Donati ist bereits aufgebahrt, wenn sich der Vorhang hebt. Um ihn schart sich die laut klagende Verwandtschaft. Doch die Trauer entlarvt sich schnell als Scheinheiligkeit, und bald wird gierig nach dem Testament des reichen Alten gesucht. Als es schliesslich gefunden ist, warten aber gleich mehrere Überraschungen auf die zankenden Erben.
Das quirlige Ensemblestück ist wie geschaffen für die Mitglieder des Internationalen Opernstudios des Opernhaus Zürich. In ihrer Inszenierung erzählt die junge Regisseurin Lilli Fischer nicht nur die Geschichte des Erbschleichers Gianni Schicchi: In einem kurzen Vorspiel mit Musik von Puccini, Verdi, Johann Strauss und anderen zeigt sie auch den letzten Ball, zu dem der reiche, genusssüchtige Buoso Donati kurz vor seinem Tod einlädt.
