"Langsam senkt sich das Vlies des Abends, der beginnenden Nacht über das friedlich daliegende Städtchen Willisau im Luzerner Hinterland, das unschuldige, brave, friedfertige, gutartige, selbstzufriedene mittelalterliche Kleinod, unter dem kein Magma zu brodeln scheint und sich keine Spalte in der Erdkruste zum Durchbruch an die Oberfläche entschliessen will, wo keine offensichtlichen Risse durch Gesellschaftsschichten gehen, … wo Mord und Totschlag nur noch in der Legende von der Heilig-Blut-Kapelle existieren, wo bloss eine Katze sich an einen Geruch erinnert, der sie nun erneut das Städtchen hinunter zum Rathaus nicht treibt, sondern, die Schnauzhaare deuten es zitternd an, zieht."
Aus reinem Interesse besucht Anselm Anderhub, der Luzerner Kriminalpolizist mit Wohnsitz in Sursee, das Krimifestival in Willisau. Er möchte einen anregenden freien Freitagabend ohne professionelle Anspannung geniessen. Dass er unerwartet zu einem Einsatz kommt, ärgert ihn, aber er kann nicht aus seiner Haut.