Mär

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Donnerstag

Martin R. Dean - Tabak und Schokolade

Martin R. Dean - Tabak und Schokolade Bibliothek Zug, St. Oswalds-Gasse 21, 6300 Zug Tickets
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Bibliothek Zug, Zug (CH)

Lesung aus einem Buch, in dem ein Erzähler seine Lebensgeschichte aufarbeitet.

«Eine Geschichte verschwindet nicht einfach von einem Tag auf den anderen», sagt Martin R. Dean. «Sie sinkt wie ein Stück Land jedes Jahr um einige Erinnerungen ab, bis sie ganz unter Wasser ist.»

Diese Geschichte beginnt mit einem Fotoalbum, das dem Erzähler nach dem Tod seiner Mutter in die Hände fällt. Darin begegnen ihm Bilder seiner frühen Kindheit, die er Mitte der 1950er Jahre auf Trinidad und Tobago verbracht hat. Seine Mutter, Tochter von «Stumpenarbeitern» aus dem Aargau, hatte sich als junge Frau in einen Mann aus der westindischen Oberschicht verliebt und einen Sohn bekommen. Ihr Weg führte auf die exotische Karibikinsel und nach dem Scheitern ihrer kurzen Ehe zurück in die Schweiz, in ein Klima der Enge und Fremdenfeindlichkeit. Dort wird ihre Geschichte und damit auch die des Erzählers und seiner indischen Vorfahren mehr und mehr tabuisiert und zum Verschwinden gebracht. Jahrzehnte später macht sich der Erzähler auf, diese komplizierte, von Fremd-Sein und Alltagsrassismus durchzogene (Lebens-)Geschichte zu erforschen und zurückzuerobern. Dabei spielen die Erinnerungen an Kindheit und Jugend im «Tabakhaus» der Grosseltern im Aargau eine ebenso grosse Rolle wie die Spurensuche in

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Lesung aus einem Buch, in dem ein Erzähler seine Lebensgeschichte aufarbeitet.

«Eine Geschichte verschwindet nicht einfach von einem Tag auf den anderen», sagt Martin R. Dean. «Sie sinkt wie ein Stück Land jedes Jahr um einige Erinnerungen ab, bis sie ganz unter Wasser ist.»

Diese Geschichte beginnt mit einem Fotoalbum, das dem Erzähler nach dem Tod seiner Mutter in die Hände fällt. Darin begegnen ihm Bilder seiner frühen Kindheit, die er Mitte der 1950er Jahre auf Trinidad und Tobago verbracht hat. Seine Mutter, Tochter von «Stumpenarbeitern» aus dem Aargau, hatte sich als junge Frau in einen Mann aus der westindischen Oberschicht verliebt und einen Sohn bekommen. Ihr Weg führte auf die exotische Karibikinsel und nach dem Scheitern ihrer kurzen Ehe zurück in die Schweiz, in ein Klima der Enge und Fremdenfeindlichkeit. Dort wird ihre Geschichte und damit auch die des Erzählers und seiner indischen Vorfahren mehr und mehr tabuisiert und zum Verschwinden gebracht. Jahrzehnte später macht sich der Erzähler auf, diese komplizierte, von Fremd-Sein und Alltagsrassismus durchzogene (Lebens-)Geschichte zu erforschen und zurückzuerobern. Dabei spielen die Erinnerungen an Kindheit und Jugend im «Tabakhaus» der Grosseltern im Aargau eine ebenso grosse Rolle wie die Spurensuche in Trinidad, und es zeigt sich, wie eng Familien- und Kolonialgeschichte verzahnt sind.

Der preisgekrönte Autor und Essayist Martin R. Dean, *1955 in Menziken, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität in Basel, wo er seit langem lebt.

Moderation: Ina Brueckel, Literaturvermittlerin

In Zusammenarbeit mit der Literarischen Gesellschaft Zug

Teilnahme: Fr. 15.- / 10.- (Mitglieder)

Anmeldung: https://www.literarische.ch/anmeldung

Bild: Sonja Maria Schobinger

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Veranstalter:in

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Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

Bibliothek Zug, St. Oswalds-Gasse 21, Zug, CH

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