Mär

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Montag

Gesprächsreihe: City Beautiful! Postautomobile Zukunft

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Das Auto, da waren sich die Modernisten einig, war unter­wegs in die Zukunft. Filippo Tommaso Marinettis Manifest des Futurismus von 1909 ging eine rasante nächt­liche Auto­fahrt voran, und Tamara de Lempicka portraitierte sich selbst 1929 in einem grünen Bugatti.

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Fragt man nach der post­auto­mobilen Zu­kunft der Stadt­gestaltung, muss man sich zunächst mit der modernen Auto­be­geisterung aus­einander­setzen, die heute im urbanen All­tag als scheinbar un­über­windbarer Ata­vismus fort­zuleben scheint.

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Das Referat widmet sich den Auto­mobil-beflügelten Theo­rien des Berliner Archi­tekten Erich Mendel­sohn, der meinte, Bauten aus Eisen­beton seien von einer «Eisen­energie» er­griffen, die sich auch im be­wegten Ver­kehr aus­drücke; dem Zürcher Hoch­haus zur Palme von Haefeli Moser Steiger (1964) mit seiner weit aus­kragenden Auto­rampe zum eleganten Dach­park­platz; und ab­schliessend der Strada Novissima, die auf der Architekturvbiennale Venedig 1980 den Weg in eine fuss­läufige Zu­kunft zu weisen schien, sich als postmodernes Projekt jedoch zugleich vom Zukunfts­glauben generell ver­ab­schiedete.

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Offen­bart wird dabei ein Dilemma: Es scheint, dass mit dem Abschied vom Auto auch der Abschied von der Zu­kunft einher­geht. Seit den 1980er Jahren leben wir in einer Zeit ohne

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Das Auto, da waren sich die Modernisten einig, war unter­wegs in die Zukunft. Filippo Tommaso Marinettis Manifest des Futurismus von 1909 ging eine rasante nächt­liche Auto­fahrt voran, und Tamara de Lempicka portraitierte sich selbst 1929 in einem grünen Bugatti.

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Fragt man nach der post­auto­mobilen Zu­kunft der Stadt­gestaltung, muss man sich zunächst mit der modernen Auto­be­geisterung aus­einander­setzen, die heute im urbanen All­tag als scheinbar un­über­windbarer Ata­vismus fort­zuleben scheint.

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Das Referat widmet sich den Auto­mobil-beflügelten Theo­rien des Berliner Archi­tekten Erich Mendel­sohn, der meinte, Bauten aus Eisen­beton seien von einer «Eisen­energie» er­griffen, die sich auch im be­wegten Ver­kehr aus­drücke; dem Zürcher Hoch­haus zur Palme von Haefeli Moser Steiger (1964) mit seiner weit aus­kragenden Auto­rampe zum eleganten Dach­park­platz; und ab­schliessend der Strada Novissima, die auf der Architekturvbiennale Venedig 1980 den Weg in eine fuss­läufige Zu­kunft zu weisen schien, sich als postmodernes Projekt jedoch zugleich vom Zukunfts­glauben generell ver­ab­schiedete.

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Offen­bart wird dabei ein Dilemma: Es scheint, dass mit dem Abschied vom Auto auch der Abschied von der Zu­kunft einher­geht. Seit den 1980er Jahren leben wir in einer Zeit ohne die gros­sen Narra­tive, und heutigen Uto­pien, wenn es sie über­haupt noch gibt, haftet oft ein schaler Geschmack der Un­glaub­würdig­keit an. Gibt es einen Aus­weg aus der auto­mobil­orientierten Stadt, und wenn ja, mit welchen Ideen und welchem Verkehrs­mittel?

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Erik Wegerhoff, Architekt, FNHW Muttenz
Regula Iseli, Architektin, ZHAW Winterthur
Niklaus Reichle, Soziologe HSG St.Gallen
Moderation Katrin Eberhard, Architektin, St. Gallen

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Veranstalter:in

Architektur Forum Ostschweiz

Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, St. Gallen, CH

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