Rund 40 Prozent des Energiebedarfs in der Schweiz entfallen auf Heiz-, Kühl- und Trocknungsprozesse. Thermochemische Netzwerke bieten hier einen vielversprechenden Ansatz. Anders als herkömmliche Wärmenetze transportieren sie kein heisses Wasser, sondern ein chemisches Potential – meist in Form einer konzentrierten Salzlösung. Erst am Verbrauchsort wird daraus gezielt Wärme oder Kälte erzeugt. Der grosse Vorteil: Die Energie kann verlustfrei über lange Zeit gespeichert werden und ist flexibel einsetzbar. So lassen sich erneuerbare Energiequellen effizienter nutzen und bisher ungenutzte Abwärme wirtschaftlich erschliessen.
Dr. Ing. Thomas Bergmann promovierte 1996 in Halle zur Modellierung eines Sorptionswärme-Transformators. Seit 2013 ist er Dozent für thermische Speichersysteme an der ZHAW. Seine Forschung fokussiert auf neue Wege zur effizienten und nachhaltigen Energienutzung.