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Dienstag

Verfehlte Mission. Das geteilte Jerusalem und die Vereinten

Verfehlte Mission. Das geteilte Jerusalem und die Vereinten Jüdisches Museum, Schweizerstrasse 5, 6845 Hohenems Tickets
Jüdisches Museum, Hohenems (AT)

1925 wurde auf dem Mount Skopus in Jerusalem die Hebräische Universität gegründet. Das Projekt stand in eigensinniger Weise dem Brit Shalom nahe, der Organisation, die sich einer Friedenslösung mit der arabischen Bevölkerung und einem binationalen Staat verschrieben hatte. Eine Utopie, die bekanntlich nicht Realität werden durfte. 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Teilungsplan für das britische Mandatsgebiet Palästina. Jerusalem, die „heilige Stadt“, war von diesem Plan ausgenommen und sollte ungeteilt in die Obhut der UN übergehen. Doch der arabisch-israelische Krieg 1948 vereitelte diesen Plan. Jerusalem wurde in Ost und West geteilt mit einer Exklave im Nordosten der Stadt. Über die dann folgende wechselhafte Geschichte der Exklave bis zum Sechstagekrieg 1967 hat die Historikerin Prof. Yfaat Weiss nun im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp ein Buch vorgelegt. Darin behandelt sie die vergeblichen Versuche der UN, Frieden zwischen den Konfliktparteien Jordanien und Israel zu stiften, die Souveränitätsansprüche der beiden Länder wie den Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe vor Ort. Sie beschreibt die ausgelagerten Bestände der Nationalbibliothek, die zu verwaisen drohten, die zwischenzeitlich verlassenen Institute der Hebräischen Universität, den

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1925 wurde auf dem Mount Skopus in Jerusalem die Hebräische Universität gegründet. Das Projekt stand in eigensinniger Weise dem Brit Shalom nahe, der Organisation, die sich einer Friedenslösung mit der arabischen Bevölkerung und einem binationalen Staat verschrieben hatte. Eine Utopie, die bekanntlich nicht Realität werden durfte. 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Teilungsplan für das britische Mandatsgebiet Palästina. Jerusalem, die „heilige Stadt“, war von diesem Plan ausgenommen und sollte ungeteilt in die Obhut der UN übergehen. Doch der arabisch-israelische Krieg 1948 vereitelte diesen Plan. Jerusalem wurde in Ost und West geteilt mit einer Exklave im Nordosten der Stadt. Über die dann folgende wechselhafte Geschichte der Exklave bis zum Sechstagekrieg 1967 hat die Historikerin Prof. Yfaat Weiss nun im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp ein Buch vorgelegt. Darin behandelt sie die vergeblichen Versuche der UN, Frieden zwischen den Konfliktparteien Jordanien und Israel zu stiften, die Souveränitätsansprüche der beiden Länder wie den Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe vor Ort. Sie beschreibt die ausgelagerten Bestände der Nationalbibliothek, die zu verwaisen drohten, die zwischenzeitlich verlassenen Institute der Hebräischen Universität, den Zoo mit seinen hungernden Tieren, das zweckentfremdete Gelände des deutschen Auguste-Viktoria-Krankenhauses auf dem Ölberg und schließlich das palästinensische Dorf Issawiya mitten in der Exklave. Hier reicht die Geschichte in unsere Gegenwart hinein. Im Gespräch mit Hanno Loewy stellt Prof. Yfaat Weiss an diesem Abend ihr vielstimmiges Buch vor und diskutiert, welche Auswirkungen die verfehlte UN-Mission hatte und wie diese bis heute nachhallt.

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Ort:

Jüdisches Museum, Schweizerstrasse 5, Hohenems, AT

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