Wie man sich täuschen kann! «Ein langweiliger Mensch, der ein und dasselbe Konzert sechshundertmal hintereinander komponiert hat,» behauptet Igor Strawinsky. Er hielt Antonio Vivaldi für überschätzt. Dem Russen, der sich kaum je wiederholte, musste der Italiener, der die Musiksprache oder den Aufbau seiner Stücke äusserlich nur geringfügig änderte, suspekt vorkommen. Ja, dieser «Vielschreiber in des Wortes verwegenster Bedeutung» (so der deutsche Musiker Wilhelm von Wasielewski 1869) wird ihn geschreckt haben. Einmal soll Vivaldi innert fünf Tagen eine Oper geschrieben haben. Uns soll das nicht schrecken. Trotz aller scheinbaren formalen Enge: Blickt man ein wenig genauer hin, entdeckt man bald die Vielfalt. Allein in seinen aussermusikalisch inspirierten Konzerten lassen sich Vögel, Gewitter, Jahreszeiten, aber auch Grossmogule hören. Und dann ist da noch die instrumentale Vielfalt, die das Freiburger Barockorchester unter Cecilia Bernardini hier aufblühen lässt. Es sind zwar «nur» Konzerte, aber die Besetzung variiert ständig: mal spielen nur Streicher:innen, dann kommen solistisch eine Trompete oder eine Flöte hinzu, schliesslich noch weitere Blasinstrumente. Nix da...
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Wie man sich täuschen kann! «Ein langweiliger Mensch, der ein und dasselbe Konzert sechshundertmal hintereinander komponiert hat,» behauptet Igor Strawinsky. Er hielt Antonio Vivaldi für überschätzt. Dem Russen, der sich kaum je wiederholte, musste der Italiener, der die Musiksprache oder den Aufbau seiner Stücke äusserlich nur geringfügig änderte, suspekt vorkommen. Ja, dieser «Vielschreiber in des Wortes verwegenster Bedeutung» (so der deutsche Musiker Wilhelm von Wasielewski 1869) wird ihn geschreckt haben. Einmal soll Vivaldi innert fünf Tagen eine Oper geschrieben haben. Uns soll das nicht schrecken. Trotz aller scheinbaren formalen Enge: Blickt man ein wenig genauer hin, entdeckt man bald die Vielfalt. Allein in seinen aussermusikalisch inspirierten Konzerten lassen sich Vögel, Gewitter, Jahreszeiten, aber auch Grossmogule hören. Und dann ist da noch die instrumentale Vielfalt, die das Freiburger Barockorchester unter Cecilia Bernardini hier aufblühen lässt. Es sind zwar «nur» Konzerte, aber die Besetzung variiert ständig: mal spielen nur Streicher:innen, dann kommen solistisch eine Trompete oder eine Flöte hinzu, schliesslich noch weitere Blasinstrumente. Nix da also von Langeweile, vielmehr mitreissende Musik! Boswiler Künstlergespräch 16.15 Uhr moderiert von Hugo Bollschweiler, Künstlerischer Leiter, Künstlerhaus Boswil Achtung: Aufführungstag ist ausnahmsweise Samstag Programm: A. Vivaldi Concerto per molti stromenti dDur RV 562a Concerti per archi gMoll RV 156 Concerto da Camera gMoll RV 107 Concerti per due trombe cDur RV 537 Concerto per due trombe dDur RV 563 Concerto per flauto aMoll RV 440 Concerto per molti stromenti FDur RV 571Mitwirkende
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<br>Ensemble:
<br>Meisterkonzert II Freiburger Barockorchester
<br>Leitung:
<br>Cecilia Bernardini, Leitung & Violine
<br>Solist:
<br>Cecilia Bernardini, Leitung & Violine Daniela Lieb, Flöte Ann-Kathrin Brüggemann und Maike Buhrow, Oboe Eyal Street, Fagott Bart Aerbeydt und Milo Maestri, Horn Jaroslav Roucek und Hannes Rux, Trompete
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