Mozarts Oboenquartett gehört wie sein Hornquintett zu den Gipfelwerken der klassischen Kammermusik. Das Oboenquartett komponierte er Anfang 1781 für den in der Mannheimer Hofkapelle tätigen Oboisten Friedrich Ramm. Entstanden ist ein erster, intimer Höhepunkt in seinem kammermusikalischen Schaffen. Oberflächliche konzertante Virtuosität wird vermieden, indem Mozart vor allem im ersten Satz die einzelnen Stimmen kunstvoll miteinander verwebt. Im anschliessenden Adagio in d-Moll erklingt in der Oboe über einem dicht gearbeiteten Streichersatz eine fein ziselierte Kantilene, die den Tonraum von zwei Oktaven beredt ausschreitet und darin ihre Herkunft von der Oper kaum verleugnen kann. Im abschliessenden Rondo-Allegro lösen Oboe und Violine einander im Vortrag des Hauptthemas ab. Besondere Bewegung kommt in diesen Satz, wenn Mozart in der Oboe das 6/8-Metrum plötzlich in ein Allabreve-Taktmass ändert, während die Streicher weiterhin im 6/8-Metrum spielen. Das bewirkt zum Schluss eine unglaubliche Beschleunigung des Tempos und eine Verstärkung des virtuosen Elements. Das Hornquintett entstand vermutlich Ende 1782 in Wien, gedacht war es für den mit Mozart seit ihrer gemeinsamen Salzburger Zeit befreundeten Hornisten Joseph Leutgeb. Bedenkt man, dass das Horn der Mozart-Zeit noch ohne...
afficher plus
Mozarts Oboenquartett gehört wie sein Hornquintett zu den Gipfelwerken der klassischen Kammermusik. Das Oboenquartett komponierte er Anfang 1781 für den in der Mannheimer Hofkapelle tätigen Oboisten Friedrich Ramm. Entstanden ist ein erster, intimer Höhepunkt in seinem kammermusikalischen Schaffen. Oberflächliche konzertante Virtuosität wird vermieden, indem Mozart vor allem im ersten Satz die einzelnen Stimmen kunstvoll miteinander verwebt. Im anschliessenden Adagio in d-Moll erklingt in der Oboe über einem dicht gearbeiteten Streichersatz eine fein ziselierte Kantilene, die den Tonraum von zwei Oktaven beredt ausschreitet und darin ihre Herkunft von der Oper kaum verleugnen kann. Im abschliessenden Rondo-Allegro lösen Oboe und Violine einander im Vortrag des Hauptthemas ab. Besondere Bewegung kommt in diesen Satz, wenn Mozart in der Oboe das 6/8-Metrum plötzlich in ein Allabreve-Taktmass ändert, während die Streicher weiterhin im 6/8-Metrum spielen. Das bewirkt zum Schluss eine unglaubliche Beschleunigung des Tempos und eine Verstärkung des virtuosen Elements. Das Hornquintett entstand vermutlich Ende 1782 in Wien, gedacht war es für den mit Mozart seit ihrer gemeinsamen Salzburger Zeit befreundeten Hornisten Joseph Leutgeb. Bedenkt man, dass das Horn der Mozart-Zeit noch ohne Ventile auskommen musste und der Spieler die chromatischen Töne mittels einer komplizierten «Stopftechnik» hervorzubringen hatte, dann rufen die enormen virtuosen Qualitäten sowie die ausdrucksstarke Melodik dieses Werks erst recht Bewunderung hervor. Der Streicherklang erhält durch den Einsatz zweier Bratschen eine leicht dunkle Färbung, die sich von den schärfer konturierten helleren Horntönen deutlich abhebt. Das Werk besticht durch seinen intimen Charakter, den es aus der vielfachen thematischen Verschmelzung der beiden Instrumentalsphären gewinnt. Es geht hier wesentlich um motivische Dialoge zwischen den Instrumenten. So führen im ersten Satz Violine und Horn ein Zwiegespräch. Vielleicht in Anlehnung an die Prinzipien einer Suite sind der zweite und dritte Satz motivisch miteinander verquickt. In eine ganz andere Welt führt Der Schwan aus Saint-Saënsʼ «Karneval der Tiere». Elegisch scheint er ruhig seine Runden auf dem spiegelglatten Wasser zu ziehen. Saint- Saëns komponierte diese «Grande fantaisie zoologique», wie er den «Karneval» im Untertitel nannte, für ein Hauskonzert, und in der Tat blieb dies die einzige Aufführung zu Lebzeiten des Komponisten. Denn er verweigerte eine Veröffentlichung, weil die zu erwartende Popularität seinen gewichtigeren «ernsten» Werken im Wege hätte stehen können. Die «Vocalise» ist eine der populärsten Melodien Sergej Rachmaninows ‒ ein Lied, das 1915 als letztes seiner 14 Romanzen op. 34 komponiert und veröffentlicht wurde. Original ist es für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) mit Klavierbegleitung geschrieben und enthält keine Worte, sondern wird nur auf einem Vokal gesungen. Das Lied wird inzwischen häufiger in verschiedenen instrumentalen Bearbeitungen aufgeführt als in der ursprünglichen Gesangsfassung.
afficher moins