Schubert war zeit seines Lebens tief von Goethes Dichtung fasziniert und vertonte mehr Gedichte des Weimarer Dichters als von jedem anderen Autor. Während Goethe selbst Schuberts Liedkunst wenig Beachtung schenkte – er bevorzugte schlichtere Strophenlieder –, erkannte Schubert intuitiv die musikalische Kraft in Goethes Versen und erweiterte mit seinen Kompositionen den Ausdrucksraum der Lyrik. Seine Vertonungen zeichnen sich durch eine besondere Sensibilität für das psychologische und dramatische Potenzial der Texte aus, wodurch sich ein subtiler, aber kraftvoller Dialog zwischen Wort und Musik entfaltet. Schubert schuf dabei einige der tiefgründigsten und berührendsten Werke der Musikgeschichte.
Das Programm bietet eine fein abgestimmte Auswahl an Liedern und führt das Publikum durch ein breites Spektrum an Emotionen. von leidenschaftlich-mystischer Liebe über sehnsüchtige Innigkeit bis hin zu dramatischer Verzweiflung. Ziel ist, dass die klassische Musikkultur und die Liedkunst nicht nur an grossen Häusern, sondern auch in kleineren, regionalen Formaten lebendig bleibt und neue Publikumsschichten erreicht.
Das Konzert von Angélique Greuter und Stéphane Spira ist nicht nur eine Hommage an Schubert und Goethe, sondern auch Ausdruck ihrer gemeinsamen künstlerischen Vision: die feinsinnige Verbindung von Wort und Musik auf höchstem interpretatorischem Niveau.
