Lesung im Rahmen der Ausstellung "Wer kennt Wilhelm Busch?" im Ostholstein-Museum
Armin Diedrichsen liest Prosa und Gedichte von Wilhelm Busch.
Für größtenteils humorvolle Musik sorgen Martin Karl-Wagner - Flöte und Thomas Goralczyk - Klavier.
Wilhelm Busch ist ein merkwürdiger Fall. Etwas überspitzt könnte man sagen: seine „Hauptwerke“ sind nie entstanden. Nachdem er nämlich in Antwerpen Bilder großer niederländischer Meister gesehen hatte, gab er alle Ambitionen auf, selber ein bedeutender Maler zu werden. Ohne besonderen Ehrgeiz begann er mit der Verfertigung von Bildergeschichten, die er mit eigenen Versen versah. Diese „Nebenwerke“ machten ihn weltberühmt. Später schrieb er auch Prosa und Gedichte, die ihn als Meister der Sprache ausweisen. Ihm ist unbeabsichtigt etwas sehr Seltenes gelungen: Wie viele Künstler schaffen es schon, fast 100 Jahre nach ihrem Tod nicht nur respektvoll genannt, sondern auch von einem breiten Publikum gelesen und geliebt zu werden? Solche Popularität hat freilich auch Schattenseiten. Für viele seiner Bewunderer ist er nicht mehr als ein gemütlicher Onkel, der zu jeder denkbaren Gelegenheit das passende amüsante Zitat liefen. Armin Diedrichsen verknüpft in seinem Programm Gedichte Wilhelm Buschs mit Beispielen aus seiner Prosa und aus den Briefen
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Lesung im Rahmen der Ausstellung "Wer kennt Wilhelm Busch?" im Ostholstein-Museum
Armin Diedrichsen liest Prosa und Gedichte von Wilhelm Busch.
Für größtenteils humorvolle Musik sorgen Martin Karl-Wagner - Flöte und Thomas Goralczyk - Klavier.
Wilhelm Busch ist ein merkwürdiger Fall. Etwas überspitzt könnte man sagen: seine „Hauptwerke“ sind nie entstanden. Nachdem er nämlich in Antwerpen Bilder großer niederländischer Meister gesehen hatte, gab er alle Ambitionen auf, selber ein bedeutender Maler zu werden. Ohne besonderen Ehrgeiz begann er mit der Verfertigung von Bildergeschichten, die er mit eigenen Versen versah. Diese „Nebenwerke“ machten ihn weltberühmt. Später schrieb er auch Prosa und Gedichte, die ihn als Meister der Sprache ausweisen. Ihm ist unbeabsichtigt etwas sehr Seltenes gelungen: Wie viele Künstler schaffen es schon, fast 100 Jahre nach ihrem Tod nicht nur respektvoll genannt, sondern auch von einem breiten Publikum gelesen und geliebt zu werden? Solche Popularität hat freilich auch Schattenseiten. Für viele seiner Bewunderer ist er nicht mehr als ein gemütlicher Onkel, der zu jeder denkbaren Gelegenheit das passende amüsante Zitat liefen. Armin Diedrichsen verknüpft in seinem Programm Gedichte Wilhelm Buschs mit Beispielen aus seiner Prosa und aus den Briefen und versucht so die Ohren zu schärfen für die dunklen Untertöne, die im Werk dieses großen Humoristen mitschwingen. Denn Busch ist, wie Tucholsky schreibt, „der Reiter über den Bodensee, der sehr gut weiß, dass er auf einer gefrorenen Eisdecke galoppiert.“
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