Lange vor der Erfindung des Automobils kamen ihnen als Transportmittel für Mensch und Waren eine besondere Bedeutung zu: die Pferdekutschen. Mit dem ersten Schnee erwartete die Pferde der Oberschicht eine spezielle Aufgabe. Sie durften aufwändig gestaltete Rennschlitten ziehen. In der Barockzeit glitten farbenprächtige Löwen, Schwäne oder andere Figuren über den Schnee. Zur Blütezeit der Bauernmalerei um 1800 gab es liebevoll bemalte Kastenschlitten, auf denen Paare fuhren: die Dame sass vorne, der Begleiter hinter ihr hielt die Zügel und lenkte das Pferd. Es war ein geselliges Vergnügen; ganze Schlittenparaden waren bis in die Fasnachtszeit unterwegs. Nach der Ausfahrt über Land trafen sich alle Beteiligten zu einem Umtrunk in einer Gaststube oder zu einem Maskenball. Unsere diesjährige Winterausstellung widmet sich diesen Prunkschlitten aus der Sammlung des Kulturmuseums und erzählt von der Geschichte des Schlittenfahrens.