1860 erobert Giuseppe Garibaldi Sizilien und bedroht die Macht der Aristokratie. Die Zeit des Risorgimento, der Gründung des Nationalstaates, markiert den Niedergang des Adels und den Aufstieg des Bürgertums. Visconti beleuchtet diese grossen sozialen Veränderungen anhand der Geschichte des Fürsten Salina. Obwohl dieser den sozialen Abstieg und den Verlust der Macht vor Augen hat, arrangiert er sich nur oberflächlich mit der neuen Situation und verweigert die Zusammenarbeit mit dem neuen Königreich. Ganz anders sein Neffe Tancredi: Dieser setzt alles daran, sich im neuen Sizilien gut zu positionieren und heiratet die Tochter des neureichen Bürgermeisters von Palermo. Die Verfilmung des Romans von Tomasi di Lampedusa, der wie Visconti einem alten Adelsgeschlecht entstammt, ist ein grandioses Epos über den Niedergang einer Epoche. Alain Delon als Tancredi, Claudia Cardinale als Angelica Sedara und Burt Lancaster als Fürst Don Fabrizio zeigen atemberaubende schauspielerische Leistungen. Der Film gilt als Meisterwerk, kulminiert in einer 40-minütigen Ballszene und gewann 1963 die Goldene Palme von Cannes.
