Das markant auf einem Felsen thronende Schloss Tarasp gilt als Wahrzeichen des Unterengadins. Als Tochter des ehemaligen Schlossverwalters ist Regisseurin Susanna Fanzun ("I Giacometti") mit seiner wechselvollen Geschichte vertraut. Odol-König Karl August Lingner verliebte sich in die unbewohnbare Ruine und liess sie Anfang des 20. Jahrhunderts für eine enorme Summe restaurieren. Nächste Besitzerin war die Prinzessin von Hessen und bei Rhein, die hier jeweils den Sommer verbrachte. Nach ihrem Tod steht das Anwesen elf Jahre lang zum Verkauf, bevor der bekannte Engadiner Künstler Not Vital es 2016 erwirbt. Mit visionärem Furor macht er sich an die Neugestaltung – ein Prozess, den die Regisseurin nicht ohne Wehmut verfolgt. Das Schloss, in dem er seine kostbare Kunstsammlung unterbringt, und der Park sollen zu einem Gesamtkunstwerk werden. Barbara Seiler, Sternstunde SRF, meint: "Susanna Fanzun hat den Mut, im richtigen Augenblick die Kamera in die Hand zu nehmen, um ihre Familiengeschichte zu dokumentieren. Dass diese im märchenhaften Schloss Tarasp im Engadin spielt, in dem plötzlich ein exzentrischer Künstler das Zepter übernimmt, ist umso spannender. Ein intimer Film über grosse Visionen, fallende Wildkastanienbäume und das Loslassen von Kindheit."
