"Mann, Härri!"; Roman von Bernhard Chiquet, Verlag Zytglogge 2025
Lukas Härri, 56 Jahre alt, Maler und Kunsthochschuldozent, erlebt grosse Umwälzungen. Er
fürchtet, den Anschluss zu verlieren, sowohl in der Kunstszene, wo er einst als «Junger
Wilder» galt, als auch an seinem Institut «Art Gender Nature», das von der koreanischen
Künstlerin Da-ra Baeck geleitet wird. Zwischen ihr und Härri entwickelt sich eine ambivalente
Liebesbeziehung. Hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Ablehnung, Anpassung
und Widerstand, ringt er um Orientierung in einer Welt, der gegenüber er aufgeschlossen
bleiben will, die ihn jedoch immer weniger einzuschliessen scheint. Die Wege seiner zwei
erwachsenen Kinder sind für ihn schwer nachvollziehbar. Mit Noah, einem Jugendlichen, der
am Tourette-Syndrom leidet und die Dinge sehr direkt auf den Punkt bringt, verbindet ihn
eine spezielle Freundschaft. Beide sind von den Figuren des chinesischen Romans «Die Reise
in den Westen», insbesondere von Sun Wukong, dem Affenkönig, fasziniert. Noah als
Gamer, Härri als Künstler.
Bernhard Chiquets «Mann, Härri!» bewegt sich zwischen Künstler-, Campus- und Diskurs-
Roman und erzählt die Geschichte eines Menschen auf der Suche nach sich selbst.