In einem Festvortrag gibt das Forschungsteam ›Beethovens Werkstatt‹ einen Überblick über seine bislang erbrachten Arbeitsergebnisse und einen Ausblick auf zukünftige Zielsetzungen und Herausforderungen der noch verbleibenden Forschungsphase, die 2029 ihren Abschluss finden wird. Das Projekt leistet einen Beitrag zur interdisziplinären Kreativitätsforschung. Die bildgestützte Projektpräsentation richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, denn sie soll zeigen, dass Forschung nicht im Elfenbeinturm verharrt, sondern alle kulturellen Praktiken angeht.
In diesem Sinne konnte der durch Meisterkurse, Konzerte und Einspielungen international erfolgreiche Pianist Laurens Patzlaff dafür gewonnen werden, das Thema »musikalische Schaffensprozesse« über die projekteigene Erschließung in Wort und Bild hinaus auch musikalisch erfahrbar und hörbar zu machen. Patzlaff pflegt neben dem klassischen Klavier-Repertoire stets die fast vergessene Tradition der stilgebundenen, aber auch die der freien experimentellen Improvisation und den Jazz. Zum Festakt wird Patzlaff Werkinterpretationen und Improvisationen beitragen, die in direktem Zusammenhang mit der Forschungsarbeit aus ›Beethovens Werkstatt‹ stehen, und in einem Gespräch Auskunft geben über seinen improvisatorischen Umgang mit beethovenschen
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In einem Festvortrag gibt das Forschungsteam ›Beethovens Werkstatt‹ einen Überblick über seine bislang erbrachten Arbeitsergebnisse und einen Ausblick auf zukünftige Zielsetzungen und Herausforderungen der noch verbleibenden Forschungsphase, die 2029 ihren Abschluss finden wird. Das Projekt leistet einen Beitrag zur interdisziplinären Kreativitätsforschung. Die bildgestützte Projektpräsentation richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, denn sie soll zeigen, dass Forschung nicht im Elfenbeinturm verharrt, sondern alle kulturellen Praktiken angeht.
In diesem Sinne konnte der durch Meisterkurse, Konzerte und Einspielungen international erfolgreiche Pianist Laurens Patzlaff dafür gewonnen werden, das Thema »musikalische Schaffensprozesse« über die projekteigene Erschließung in Wort und Bild hinaus auch musikalisch erfahrbar und hörbar zu machen. Patzlaff pflegt neben dem klassischen Klavier-Repertoire stets die fast vergessene Tradition der stilgebundenen, aber auch die der freien experimentellen Improvisation und den Jazz. Zum Festakt wird Patzlaff Werkinterpretationen und Improvisationen beitragen, die in direktem Zusammenhang mit der Forschungsarbeit aus ›Beethovens Werkstatt‹ stehen, und in einem Gespräch Auskunft geben über seinen improvisatorischen Umgang mit beethovenschen Skizzen.
PROGRAMM
Begrüßung
Prof. Dr. Roland Kehrein
(Wissenschaftsmanagement und Forschungskoordination der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz)
Ludwig van Beethoven,
Fantasie für Klavier Op. 77
Laurens Patzlaff, Klavier
Vorstellung durch die Mitarbeiter:innen des Projekts ›Beethovens Werkstatt‹:
Genetische Textkritik und digitale Edition als Konzept
1. Variantenbildung: »N.b.: Diese Täkte sind gut und bleiben.«
2. Kompositorische Selbstreferenz – Beethovens Eigenbearbeitungen: »das macht mir nicht so leicht ein andrer nach. –«
3. Revisionsdokumente: »Fehler – Fehler – sie sind selbst ein einziger Fehler«
Ludwig van Beethoven, Klaviersonate E-Dur Op. 14/1, 2. Satz
Laurens Patzlaff, Klavier
Fortsetzung der Vorstellung
4. Digitale Skizzenbuch-Edition: »denn beynahe ist die Hälfte ihrer Noten nie gehörig auf u zwischen den linien«
5. Drei Modelleditionen der Diabelli-Variationen im Vergleich: Zukunftsperspektiven
Ausblick auf die Weiternutzung der Projektergebnisse
Gespräch
zwischen Laurens Patzlaff und Andreas Münzmay
Laurens Patzlaff
Improvisation über Skizzen zu Beethovens ›Bagatellen‹
op. 126
Im Anschluss an die Veranstaltung findet im Foyer der Akademie ein Empfang statt.
Ludwig van Beethovens umfangreiches Erbe an Werkstatthandschriften, darunter 70 Skizzenbücher und einzelne Skizzenkonvolute, ist auch heute längst noch nicht vollständig erschlossen. Das an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz seit 2014 angeschlossene Forschungsprojekt ›Beethovens Werkstatt – Genetische Textkritik und Digitale Musikedition‹ untersucht Beethovens kompositorische Arbeitspraktiken unter systematischen Aspekten. Aus der skripturalen Analyse und digitalen Erschließung unterschiedlicher Werkstatthandschriften lassen sich tiefe Einsichten in Schaffensprozesse gewinnen und anschaulich vermitteln. Philologische Methoden (Textanalysen, Transkriptionen) und digitale Zugriffsformen (z.B. Musikcodierung, Zeichenerschließung) beeinflussen, fördern und regulieren sich wechselseitig, woraus eine neue musikwissenschaftliche Praxis erwächst, die auch auf andere Komponisten und Komponistinnen übertragen werden kann und wird.
Das Vorhaben ›Beethovens Werkstatt – Genetische Textkritik und Digitale Musikedition‹ mit Arbeitsstellen im Beethoven-Haus Bonn und an der Universität Paderborn (Musikwissenschaftliches Seminar Detmold/Paderborn) ist Teil des von Bund und Ländern geförderten Akademienprogramms.
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