Hyla Crucifer erzählen Geschichten. Die Protagonist*innen ihres Albums «Garments» stecken im Alltagstrott fest («The Same»), sind von der Moderne überfordert oder verheddern sich in Entschuldigungen («Heiner»). Doch die Musik des Berner Quintetts erzählt dazu ihre eigene Geschichte. Vom Schlagzeuger und Komponisten Lukas Briner 2020 zusammengetrommelt, vereint die Band fünf Musiker*innen, welche in diversen anderen Bands die Jazzszene aufmischen (Tie Drei, Oort Cloud, Ysop). Hyla schwelgt aber auch in der Unbekümmertheit des Pop und schätzt die Direktheit des Spoken Word: So zeigt «Garments» das breite Spektrum der Band. Da gleitet eine kaum erkennbare Posaune über einen düsteren, holprigen Groove, der die Band und das Publikum beinahe in den Strudel reisst. Doch schon im nächsten Stück löst sich die Spannung in betörende Harmonie auf. «You don’t turn around – keep going».
