Wenn nur die Hälfte der Stile und Versatzstücke, die der Sänger und Schlagzeuger Zach Choy in sein Song-Writing packt, auch in seiner Plattensammlung zu finden ist, wäre es eine abendfüllende Kollektion aus Art Pop, Synth Rock und Post Punk. Übersetzt in Bandnamen hiesse das: Nur das Beste von Devo, Television und XTC, bis hin zu Gang of Four oder Talking Heads. Aber das kann einem eigentlich egal sein, denn Crack Cloud gebührt ein eigener Platz in der Geschichtsfortschreibung. Zach Choy gründete die Band 2015 in Calgary als Kollektiv mit wechselnder Besetzung. Die meisten Musiker*innen kommen aus der Sozialarbeit und haben Erfahrungen in der Suchthilfe. Dass sie ihre Musik als „Heilungsmechanismus“ begreifen, ist daher durchaus ernst gemeint. Auch die spektakulär inszenierten Promo-Fotos der Band - kämpferisch, witzig, aktivistisch - sind Statements. Das hört man ihnen auch an: Crack Cloud schreiben keine Songs zur Entspannung. Sie rütteln auf und gehen unter die Haut. Fahren ein, reissen mit, setzen in Bewegung. Den Körper, den Geist, die Sinne. Bei uns stürmen sie mit ihrem neuen Album „Red Cloud“ die Bühne, zu dem sich auch gut tanzen lässt: jede Verrenkung ist erlaubt!
