Spanien um 1940. Nach Ende des Bürgerkriegs lebt die kleine Ana mit ihren Eltern und ihrer Schwester in einer alten Villa in einem abgeschiedenen Dorf in der kastilischen Hochebene. Der Vater, ein intellektueller Bienenzüchter, hat sich in seine eigene Welt zurückgezogen. Die Mutter schreibt Briefe an einen im Krieg verschollenen Geliebten. Der Alltag ist von trister Monotonie geprägt. Doch als eines Tages ein Wanderkino ins Dorf kommt und James Whales "Frankenstein" mit Boris Karloff aufführt, beginnt Ana unter dem Einfluss der Kinobilder ihre Welt mit neuen Augen zu sehen … Víctor Erices erster langer Spielfilm gilt als einer der besten spanischen Filme aller Zeiten und ist auch fünfzig Jahre nach seinem Entstehen ein überwältigendes Erlebnis – nicht zuletzt dank der umwerfenden Präsenz der damals erst sechsjährigen Ana Torrent. Ihre Figur der Ana, die mit den verdrängten Traumata der spanischen Geschichte konfrontiert ist, ohne sie zu verstehen, wurde eine Ikone des spanischen Kinos. "Für mich ist das einer der schönsten Filme, die je gedreht wurden", schwärmt nicht nur Guillermo del Toro, der ihm mit "Pan's Labyrinth" (2006) Reminiszenz erwies und einen weiteren Film vorlegte, der Bürgerkrieg und Franco-Diktatur über den Blick von Kindern verarbeitet.