Das Buch «Stoffwechselpolitik» beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Arbeit und Natur. Laut dem Autoren Simon Schaupp müssen wir uns mit der Arbeitswelt auseinandersetzen, um die ökologische Krise zu verstehen. Denn die Arbeit beeinflusst massgeblich, wie Gesellschaften mit der Natur umgehen. Für Schaupp sind Arbeits- und Umweltpolitik miteinander verbunden. Die Natur hat dabei einen aktiven Einfluss auf die Arbeitswelt.
Simon Schaupp unterstreicht diese Perspektive anhand historischer Beispiele: Ohne Moskitos sind weder Aufstieg noch Niedergang der Plantagenwirtschaft zu verstehen. Die Gewerkschaften gewannen unter anderem dadurch an Macht, weil den Arbeiter*innen durch die materiellen Eigenschaften der Steinkohle neue Machthebel zur Verfügung standen.
Auch das Fliessband wurde eingeführt, weil Streiks in frühen Schlachtfabriken zu verwesenden Tierkadaver führten. Um die Klimaerhitzung zu bremsen, fordert Schaupp eine Veränderung der Arbeitswelt: Wir müssen die Logik der Nutzbarmachung der Natur überwinden und deren Eigenständigkeit respektieren.
