Mehrere tausend Meilen Ozean mögen den Wüstenblues von Tinariwen und die authentische Country-Musik des ländlichen Amerikas trennen, aber die Verbindungen sind ebenso spürbar wie romantisch. Auf "Amadjar", ihrem neunten Studioalbum, machen sich Tinariwen daran, diese gemeinsamen Empfindungen zu erforschen. Banjos, Fiddles und Pedal Steel mischen sich nahtlos mit den einnehmenden Gitarrenlinien und hypnotischen Grooves der Tuareg-Band sowie einer handverlesenen Gruppe amerikanischer Country-Musiker:innen, die nach Afrika reisen und mit der Band in ihrer natürlichen Umgebung in der Wüste arbeiten sollten. Voller poetischer Allegorien rufen die Texte zur Einheit und Freiheit auf. Es handelt sich um Lieder des Kampfes und des Widerstands mit eindeutigen Hinweisen auf die jüngsten verzweifelten politischen Umwälzungen in Mali und die zunehmende Macht der Salafisten. Tinariwen sind weit mehr als nur eine Rockband, sie sind Botschafter ihres Volkes und einer Lebensweise, die im Einklang mit der Natur steht und die wie nie zuvor bedroht ist. Ihre Botschaft klang noch nie so eindringlich und überzeugend wie auf "Amatssou".
