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Sunday

Sommer-Festival: Klavier-Rezital Sir András Schiff

Sommer-Festival: Klavier-Rezital Sir András Schiff KKL Luzern, Europaplatz 1, 6005 Luzern Tickets

Credits: András Schiff © Priska Ketterer/Lucerne Festival

KKL Luzern, Luzern (CH)

Eine Sonate folgt festen Gesetzen, sie steht für Ordnung und System. Eine Fantasie dagegen ist der Inbegriff von Freiheit, da entwickelt sich die Musik aus dem kühnen Flug der Gedanken. Beethoven aber wollte die Grenzen überwinden: Er nannte seine Es-Dur-Sonate op. 27 Nr. 1 Sonata quasi una fantasia. Diese Hybridform stiess bei der nachfolgenden Generation auf grosse Resonanz. Mendelssohn und Schumann bezeichneten die beiden Werke, die András Schiff für sein hintersinniges Programm ausgewählt hat, zunächst als Sonaten, bevor sie sich doch für den Titel Fantasie entschieden. Warum? Den beiden befreundeten Romantikern ging es um den improvisatorischen Gestus, um schweifende Harmonik und radikale Subjektivität. So wie schon Mozart bei seiner dreisätzigen c-Moll-Fantasie. Oder Bach, der seine kühne Chromatische Fantasie mit dem strengsten aller Kompositionsprinzipien, einer Fuge, koppelte. Haydn wiederum brachte den launenhaften Humor ins Spiel: Seine C-Dur-Fantasie eilt überdreht voran, bis sie jäh abbricht, als hätte sie den Faden verloren. András Schiff, Philosoph am Klavier und feiner Interpret, wagt den Brückenschlag zwischen Anarchie und Regeltreue.

Programm

11.00 Uhr

«Sonata quasi una fantasia, fantasia quasi una sonata»

Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Chromatische

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Eine Sonate folgt festen Gesetzen, sie steht für Ordnung und System. Eine Fantasie dagegen ist der Inbegriff von Freiheit, da entwickelt sich die Musik aus dem kühnen Flug der Gedanken. Beethoven aber wollte die Grenzen überwinden: Er nannte seine Es-Dur-Sonate op. 27 Nr. 1 Sonata quasi una fantasia. Diese Hybridform stiess bei der nachfolgenden Generation auf grosse Resonanz. Mendelssohn und Schumann bezeichneten die beiden Werke, die András Schiff für sein hintersinniges Programm ausgewählt hat, zunächst als Sonaten, bevor sie sich doch für den Titel Fantasie entschieden. Warum? Den beiden befreundeten Romantikern ging es um den improvisatorischen Gestus, um schweifende Harmonik und radikale Subjektivität. So wie schon Mozart bei seiner dreisätzigen c-Moll-Fantasie. Oder Bach, der seine kühne Chromatische Fantasie mit dem strengsten aller Kompositionsprinzipien, einer Fuge, koppelte. Haydn wiederum brachte den launenhaften Humor ins Spiel: Seine C-Dur-Fantasie eilt überdreht voran, bis sie jäh abbricht, als hätte sie den Faden verloren. András Schiff, Philosoph am Klavier und feiner Interpret, wagt den Brückenschlag zwischen Anarchie und Regeltreue.

Programm

11.00 Uhr

«Sonata quasi una fantasia, fantasia quasi una sonata»

Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903

Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)
Fantasie c-Moll KV 475

Joseph Haydn (1732–1809)
Fantasie C-Dur Hob. XVII:4

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Klaviersonate Es-Dur op. 27 Nr. 1 Sonata quasi una fantasia

Felix Mendelssohn (1809–1847)
Fantasie fis-Moll op. 28

Robert Schumann (1810–1856)
Fantasie C-Dur op. 17


Pause um ca. 11.50 Uhr
Voraussichtliches Konzertende um 13.10 Uhr

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Event organiser

Lucerne Festival

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

KKL Luzern, Europaplatz 1, Luzern, CH

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