Das Ende des Dreissigjährigen Krieges, der besonders in Deutschland ganze Landstriche verwüstet und entvölkert hatte, markiert einen deutlichen Wendepunkt in der Geschichte Europas. Mit dem Westfälischen Frieden im Jahr 1648 musste neben der wirtschaftlichen auch die künstlerische Aufbauarbeit einsetzen. Nur so konnte man langsam versuchen, an die spektakulären musikalischen Entwicklungen Anschluss zu finden, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Italien mit der Seconda prattica von Claudio Monteverdi oder dem Stylus phantasticus von Girolamo Frescobaldi bereits kunstvolle Blüten hervorgebracht hatten.
Als Teil einer neuen Generation der historischen Aufführungspraxis beleuchtet das Basler Ensemble Primary Colours auch die weniger bekannten ästhetischen Praktiken des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Kombination von Instrumenten wie Dulzian, Gambe und Cembalo klingt für unsere Ohren erfrischend «unerhört», war aber Komponisten wie Dieterich Buxtehude, Matthias Weckmann oder Philipp Friedrich Böddecker ästhetisch sehr vertraut. Sie alle liessen sich von der modernen italienischen Musik inspirieren und ermöglichten der deutschen Instrumentalmusik einen neuen Anfang.
Primary Colours
Zora Janska – Violine
Katharina Heutjer – Violine
Mathilde Gomas – Viola da gamba
David Blunden – Cembalo und Orgel
Andrew Burn – Dulzian