Der Mythos des Orpheus und die Geburt der Oper
Mit der Geburt der Oper um 1600 in Florenz nahm die Musikgeschichte eine radikale Wende. Peri, Caccini, Monteverdi – sie alle wandten sich der Figur des Orpheus zu, dem besten Botschafter für den neu entstehenden Stil des Recitar cantando. Die Geschichte des mythischen Sängers, der in die Unterwelt hinabsteigt, um seine Geliebte Eurydike zu retten, ist das Sinnbild für die Macht der Musik schlechthin. Monteverdis «Orfeo» gilt für viele, die von Caccini und Peri nichts wissen, als die erste Oper der Geschichte.
Dass diese Auffassung fehlgeht, vermittelt das belgische Ensemble Scherzi Musicali unter der Leitung des Sängers, Theorbisten und Harfenisten Nicolas Achten. Dieser schlüpft selbst in die Rolle des Orpheus und nimmt uns in einer berührenden, halbszenischen Aufführung mit auf eine ganz besondere nächtliche Reise. Mit dabei – und erstmals in Muri zu erleben – ist auch die international gefeierte Sopranistin Deborah Cachet, die mit ihrem «sehr verführerischen, edlen und tragischen» Timbre Publikum und Kritik gleichermassen begeistert.
Scherzi Musicali
Deborah Cachet – Sopran
Nicolas Achten – Bariton, Theorbe, Harfe und Leitung
Ann Cnop, Jorlen Vega – Violine
Ronan Kernoa – Viola da gamba
Lies Wyers – Viola da gamba und Lirone
François Dambois – Theorbe und Gitarre
Mathieu Valfré – Cembalo und Truhenorgel