Das Kloster Fischingen taucht in den Schriften der Brüder Jakob und Heinrich Senn in interessanten Perspektiven auf. Jakob Senn beschreibt es in seinem Roman «Hans Grünauer» als einen Ort der literarischen Anregung. Heinrich Senn geht in seinem Tagebuch auf dessen Aufhebung ein und schildert den Niedergang und Ausverkauf. Nach dem Tod des letzten Abtes Augustin Bloch (1776-1815) hatte sich die Aufhebung des Klosters Fischingen immer deutlicher abgezeichnet. Die Regierung des jungen Kantons Thurgau setzte 1835 zwar noch einen Statthalter ein, am 12.Juli 1848 erfolgte dann aber der endgültige Aufhebungsbeschluss durch den Grossen Rat. Damit setzte der Ausverkauf des Klosters ein. Erster Klosterbesuch der Brüder Senn / Um 1840 haben die Brüder Senn dem Kloster Fischingen und dessen Bibliothek nachweislich einen Besuch abgestattet, wie sich Heinrich Senn am 14. Dezember 1851 in seinem Tagebuch erinnert. Jakob Senn hat diesen sowie einen zweiten späteren Besuch beim Bibliothekar Pater Benedikt in seinem Roman verarbeitet, um Stufen seiner inneren Entwicklung zu verdeutlichen. Teilnahme an der Klostergant / Heinrich Senn geht in seinem Tagebuch auf die turbulenten Ereignissen nach der Aufhebung des Klosters ein, nimmt von den Gerüchten um dessen Verkauf Notiz und schildert den Besuch der sogenannten Klostergant, an der im Februar 1852 die Fahrhabe des Klosters versteigert wurde.
