Der Däne Nikolaj Schultz, «Hoffnungsträger der Soziologie», wie die NZZ dieses Jahr titelte, beschreibt das Gefühl der Versehrtheit unserer Leben im Anthropozän wie kein zweiter. In seinem Buch Landkrank erspürt er eine Sprache für das existenzielle Unbehagen in der ökologischen Krise. Am Schauspielhaus Zürich wird Nikolaj Schultz vor der Vorstellung von Der Mensch erscheint im Holozän eine Vorlesung auf Englisch mit dem Titel On the Many Ways of ‘Becoming Sensible’ in the Anthropocene, or; a New Existentialism halten. Wie kommt es, dass wir alle von der Klimakatastrophe betroffen sind, unsere Eigenverantwortung sich aber entweder in Schuld oder Leugnung veräussert statt im Handeln? Wie drückt sich dieses Verhältnis von gemeinschaftlicher Erfahrung und Individuum aus? Und kann ein radikaler Selbstbezug, das Erlebnis der eigenen Betroffenheit, den Menschen aus der Handlungsohnmacht bringen?
