<p>Der plötzliche Tod ihres Mannes trifft Nawal völlig unerwartet. Gerade hatte sich das junge Paar aus einem einfachen Viertel in der jordanischen Hauptstadt Amman noch sehnlichst ein zweites Kind und Geschwisterchen für die kleine Noura gewünscht. Da wacht Adnan eines Morgens nicht mehr auf. Als Pflegerin bei einer wohlhabenden Familie hat die junge Mutter schon immer wesentlich zum Unterhalt der kleinen Familie beigetragen, und Adnans Bruder Rifqi zeigt zunächst auch Verständnis für Nawals Situation und bietet Unterstützung an. Doch schon bald bröckelt die freundliche Fassade. Rifqi steckt in finanziellen Schwierigkeiten und beginnt, zunächst sanft, dann immer hartnäckiger Anspruch auf die Wohnung seines Bruders zu erheben. Obwohl Nawal diese mit ihrer Mitgift und ihrem Einkommen mitfinanziert hat, kann er laut jordanischem Erbrecht einen Teil der Hinterlassenschaft beanspruchen, weil es keine männlichen Nachkommen gibt. Als Nawal sich ihm entschlossen entgegenstellt, droht er, ihr auch noch das Sorgerecht für Noura entziehen zu lassen. Nur ein "Wunder" könnte Nawal davor bewahren, ihre Wohnung und ihre Tochter zu verlieren: ein Sohn, der das Erbe seines Vaters antritt. Mit der umwerfenden...

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<p>Der plötzliche Tod ihres Mannes trifft Nawal völlig unerwartet. Gerade hatte sich das junge Paar aus einem einfachen Viertel in der jordanischen Hauptstadt Amman noch sehnlichst ein zweites Kind und Geschwisterchen für die kleine Noura gewünscht. Da wacht Adnan eines Morgens nicht mehr auf. Als Pflegerin bei einer wohlhabenden Familie hat die junge Mutter schon immer wesentlich zum Unterhalt der kleinen Familie beigetragen, und Adnans Bruder Rifqi zeigt zunächst auch Verständnis für Nawals Situation und bietet Unterstützung an. Doch schon bald bröckelt die freundliche Fassade. Rifqi steckt in finanziellen Schwierigkeiten und beginnt, zunächst sanft, dann immer hartnäckiger Anspruch auf die Wohnung seines Bruders zu erheben. Obwohl Nawal diese mit ihrer Mitgift und ihrem Einkommen mitfinanziert hat, kann er laut jordanischem Erbrecht einen Teil der Hinterlassenschaft beanspruchen, weil es keine männlichen Nachkommen gibt. Als Nawal sich ihm entschlossen entgegenstellt, droht er, ihr auch noch das Sorgerecht für Noura entziehen zu lassen. Nur ein "Wunder" könnte Nawal davor bewahren, ihre Wohnung und ihre Tochter zu verlieren: ein Sohn, der das Erbe seines Vaters antritt. Mit der umwerfenden Mouna Hawa in der Hauptrolle gelingt Regisseur Amjad Al Rasheed ein starkes Debüt über den Kampf einer mutigen Frau gegen verkrustete patriarchale Strukturen. "Inshallah a Boy" schaffte es als erster Film aus Jordanien ans Filmfestival von Cannes und wurde ins Oscarrennen geschickt. Inspiriert von einem ähnlichen Fall in seiner eigenen Familie inszeniert der junge Regisseur ein so scharfsinniges wie fesselndes feministisches Sozialdrama, das von Widerstand, Stärke und den vielen Formen von Unterdrückung erzählt, denen Frauen in der jordanischen Gesellschaft und ihrem Rechtssystem ausgesetzt sind. Der systemisch etablierten Männerdominanz setzt Al Rasheed eine Frau entgegen, die sich vehement für ihre Rechte einsetzt und ihrer Tochter zum hoffnungsvollen Vorbild wird. "Herausgekommen ist ein faszinierendes Stück persönlichen, aber dennoch politischen Filmemachens", schreibt Marya E. Gates begeistert auf RogerEbert.com.</p>
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Total: XX.XX CHF

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Location:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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