"Brunaupark" heisst eine Wohnüberbauung am Stadtrand von Zürich, die aus fünf Gebäuden mit insgesamt 405 Wohnungen besteht. Erbaut in den 1980er- und 1990er-Jahren und im Besitz der Pensionskasse der Credit Suisse, sollen vier der Gebäude abgerissen und durch profitablere Neubauten ersetzt werden. 2018 erhielten die ersten Mieter:innen die Kündigung; etappenweise sollten bis 2023 alle die Häuser verlassen haben. Doch ein Teil der Bewohnerschaft legte Einsprache ein und erwirkte eine Mieterstreckung, die noch bis Ende dieses Jahres läuft. Die Regisseure Felix Hergert und Dominik Zietlow haben zwischen 2020 und 2023 Hunderte Stunden im Mikrokosmos dieser Siedlung gedreht und aus dem Material ein so poetisches wie vielschichtiges und schillerndes Werk geschaffen, das die drängende Frage nach der Bezahlbarkeit des Lebens in der Grossstadt stellt. Am diesjährigen Filmfestival Visions du Réel war "Brunaupark" einer der meistbeachteten Beiträge und gewann den Jurypreis in der Sektion National Competition. In ihrer Begründung schreibt die Jury: "Das ist eine Liebeserklärung an einen vom Abbruch bedrohten Häuserblock. "Brunaupark" ist ein Ensemblefilm, der das Porträt einer bunt gemischten Gemeinschaft zeichnet, die sich gegen die in den heutigen Grossstädten verbreitete Gentrifizierung und Immobilienspekulation zur Wehr setzt."
