<p>Eines frühen Morgens wird der bisher unbescholtene Beamte Josef K. in seinem Zimmer von zwei Polizeibeamten geweckt. Ohne sich auszuweisen, teilen sie ihm mit, er sei verhaftet, dürfe sich aber bis zum Prozess frei bewegen. K. will das Missverständnis klären, aber alle seine Nachforschungen bleiben ergebnislos und scheinen seine Lage sogar noch zu verschlimmern. Bei seinem Kampf gegen die Mühlen eines allmächtigen, grausamen Justizapparates begegnet K. der verführerischen Leni, die in einem undurchsichtigen Verhältnis zum Anwalt Hastler steht. Dieser ist ein Bekannter von K.s Onkel Max, der ihm helfen soll, aber, wie sich herausstellt, selbst ratlos und zudem krank ist. Orson Welles sagte über Kafkas Roman, er folge der Logik der Träume und Albträume, und schuf mit "Le Procès" eine der ambitioniertesten filmischen Adaptionen. Franz Kafka wollte das Romanfragment seinerzeit gar nicht veröffentlichen, einzig von der sogenannten "Türhütergeschichte" aus dem Kapitel Im Dom war er überzeugt. Sie erschien noch zu seinen Lebzeiten als selbständige Erzählung unter dem Titel Vor dem Gesetz und bildet in "Le Procès", umgesetzt als...

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<p>Eines frühen Morgens wird der bisher unbescholtene Beamte Josef K. in seinem Zimmer von zwei Polizeibeamten geweckt. Ohne sich auszuweisen, teilen sie ihm mit, er sei verhaftet, dürfe sich aber bis zum Prozess frei bewegen. K. will das Missverständnis klären, aber alle seine Nachforschungen bleiben ergebnislos und scheinen seine Lage sogar noch zu verschlimmern. Bei seinem Kampf gegen die Mühlen eines allmächtigen, grausamen Justizapparates begegnet K. der verführerischen Leni, die in einem undurchsichtigen Verhältnis zum Anwalt Hastler steht. Dieser ist ein Bekannter von K.s Onkel Max, der ihm helfen soll, aber, wie sich herausstellt, selbst ratlos und zudem krank ist. Orson Welles sagte über Kafkas Roman, er folge der Logik der Träume und Albträume, und schuf mit "Le Procès" eine der ambitioniertesten filmischen Adaptionen. Franz Kafka wollte das Romanfragment seinerzeit gar nicht veröffentlichen, einzig von der sogenannten "Türhütergeschichte" aus dem Kapitel Im Dom war er überzeugt. Sie erschien noch zu seinen Lebzeiten als selbständige Erzählung unter dem Titel Vor dem Gesetz und bildet in "Le Procès", umgesetzt als "Pinscreen-Animation", eine Art Rahmenhandlung. "Le Procès" war einer der wenigen Filme, die Orson Welles, wenn auch mit geringem Budget, ganz nach seinen eigenen künstlerischen Vorstellungen realisieren und dafür ein illustres internationales Schauspielensemble gewinnen konnte: Anthony Perkins, Jeanne Moreau, Elsa Martinelli, Max Haufler und Romy Schneider, für Welles die "beste Schauspielerin ihrer Generation". In "Le Procès" zeigt sich Orson Welles' ungeheure Virtuosität in der Inszenierung, seine Vorliebe für das Spiel mit Licht und Schatten, extreme Kamerawinkel und spektakuläre Kulissen. Gedreht wurde hauptsächlich im alten Pariser Gare d'Orsay und in einer leerstehenden Messehalle in Zagreb (K.s Grossraumbüro), denn für Prag bekam Welles keine Drehgenehmigung. Das Lexikon des Internationalen Films hebt Welles' formale Meisterschaft hervor: "Welles verdichtet die Vorlage zu einem optisch brillanten, düster-expressionistischen Kinoalbtraum. Die Inszenierung fesselt durch ihre optische Brillanz und durch virtuos verfremdete Schauplätze." </p>
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Ort:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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