Sept

20

Saturday

Konzert "Bach to Basics"

Konzert "Bach to Basics" Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach, Kantonsschulstrasse 25, 8180 Bülach Tickets

Credits: Iris Tschabold

Für manche beginnt alles mit «Und es wurde Licht». In der Musik jedoch, spätestens seit dem 19. Jahrhundert, könnte man fast sagen: «Und es wurde Bach». Die Werke dieses Programms beziehen sich auf ihre jeweils eigene Weise auf Johann Sebastian Bach – als eine innere, vertraute Stimme. Der Leipziger Meister erscheint hier nicht als einschüchternde Autorität, sondern als Freund, ein intimer Dialog mit welchem zur Entfaltung der eigenen Stimme führt. Diese Stücke sind für jeden der aufgeführten Komponisten die ersten ihrer Art – erste Fugen, erste orchestrale Gesten, erste Bearbeitungen für Streichquartett – und tragen die Zerbrechlichkeit des Anfangs in sich.

Im Jahr 1845 komponierte Clara Schumann diesen kurzen Zyklus von Fugen. Es sollte ihr einziger bleiben und war ursprünglich für Streichtrio gedacht. Zu dieser Zeit vertiefte sie sich täglich in das Studium des „Wohltemperierten Klaviers“ von Bach. Weit entfernt vom blossen Stilzitat zeigen diese Fugen über Themen des barocken Meisters eine feine Durchdringung der Form und grosse Sensibilität.

Anton Bruckner war tiefgläubig und ein versierter Organist – Eigenschaften, die ihn oft mit Bach in Verbindung bringen. Bevor er mit seinen gross angelegten, architektonisch durchdachten Sinfonien Berühmtheit erlangte, musste auch er

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Für manche beginnt alles mit «Und es wurde Licht». In der Musik jedoch, spätestens seit dem 19. Jahrhundert, könnte man fast sagen: «Und es wurde Bach». Die Werke dieses Programms beziehen sich auf ihre jeweils eigene Weise auf Johann Sebastian Bach – als eine innere, vertraute Stimme. Der Leipziger Meister erscheint hier nicht als einschüchternde Autorität, sondern als Freund, ein intimer Dialog mit welchem zur Entfaltung der eigenen Stimme führt. Diese Stücke sind für jeden der aufgeführten Komponisten die ersten ihrer Art – erste Fugen, erste orchestrale Gesten, erste Bearbeitungen für Streichquartett – und tragen die Zerbrechlichkeit des Anfangs in sich.

Im Jahr 1845 komponierte Clara Schumann diesen kurzen Zyklus von Fugen. Es sollte ihr einziger bleiben und war ursprünglich für Streichtrio gedacht. Zu dieser Zeit vertiefte sie sich täglich in das Studium des „Wohltemperierten Klaviers“ von Bach. Weit entfernt vom blossen Stilzitat zeigen diese Fugen über Themen des barocken Meisters eine feine Durchdringung der Form und grosse Sensibilität.

Anton Bruckner war tiefgläubig und ein versierter Organist – Eigenschaften, die ihn oft mit Bach in Verbindung bringen. Bevor er mit seinen gross angelegten, architektonisch durchdachten Sinfonien Berühmtheit erlangte, musste auch er erst einmal den orchestralen Ausdruck erlernen. Diese drei Jugendwerke aus den 1860er-Jahren zeigen einen noch zurückhaltenden Bruckner, der sich aber bereits von grossen musikalischen Gesten und klanglichen Nuancen angezogen fühlt.

Als Dmitri Schostakowitsch diese zwei Miniaturen für Streichquartett schrieb, hatte er seinen grossen Quartettzyklus noch nicht begonnen. Und doch war sein unverkennbarer Stil bereits präsent: beissende Ironie, emotionale Tiefe, formale Klarheit. Die Hommage an Bach ist hier nicht so offensichtlich wie in seinen «24 Präludien und Fugen», aber die Verwandtschaft ist spürbar. Vor allem die «Elegie» erinnert an einen melancholischen Choral mit volksliedhaften Farben, getragen von feinem Kontrapunkt und einer berührenden Ausdruckskraft.

Als fünfzehnjähriger Jugendlicher komponierte Felix Mendelssohn diese erste Sinfonie. Aber er war da längst kein Anfänger mehr: Er hatte bereits dreizehn Sinfonien für Streicher, Quartette, Fugen und Konzerte geschrieben. Er ist für seine Frühreife so berühmt, dass man fast vergessen könnte, wie aussergewöhnlich sie ist. Doch dieses Werk beeindruckt durch seine Reife: eine fliessende Schreibweise, eine wie selbstverständlich wirkende Struktur, eine natürliche Orchestrierung. Bach – den kannte er bis ins Innerste, das hört man in der imposanten Fuge des letzten Satzes. Und es war Mendelssohn, der mit zwanzig Jahren die damals vergessene «Matthäuspassion» in Berlin wieder aufführte.
In dieser ersten Sinfonie spricht er bereits mit einer erstaunlich klaren Stimme und verleiht dem Erbe der Vergangenheit neue Lebendigkeit.

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Event organiser

Kammerorchester Bülach

Presale

Eintritt frei - Kollekte, Empfehlung Fr. 30.-

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Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Aula der Kantonsschule Zürcher Unterland, Bülach, Kantonsschulstrasse 25, Bülach, CH

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