Der klassische Totentanz bringt alle zu Grabe. Der personifizierte Tod geistert durch das Land der Lebenden und bringt die Menschen zu Fall: den Bettler, die Königin, den Kaufmann, den Papst, das Kind. Unausweichlich, unverständlich, unverhandelbar, scheinbar beliebig. – Was aber, wenn der Mensch des Menschen Tod ist? Wenn der Kriegstreiber junges Leben opfert? Wenn der Staatschef die Entwicklungshilfe absetzt? Wenn der Bergsteiger den Seilkameraden in den Abgrund reisst? Wenn die Krankenpflegerin zum Kissen greift, der Therapeut den Brückensprung in Kauf nimmt, die Autofahrerin in die Fussgängerzone rast? Wir alle sind potentielle Praktikanten von Gevatter Tod, wir spielen Schicksal, unentwegt. Die ganze Schuld an den Mythos zu delegieren, greift zu kurz. Es ist Zeit, den Totentanz neu zu denken: Mit den Tanzenden Borja Bermudez, Adrien Borruat, Nicolas Gläsmann, Júlia Martí-Gasull, Bonnie Paskas, Alex Vazquez Gala und der Pianistin Alena Sojer zu Shostakovichs Klängen.
Veranstaltungsort: Chur | Bischöfliches Schloss | Rittersaal | 19.30 Uhr
Preis:
- Erwachsene: CHF 70
- Personen in Ausbildung: CHF 30
BESONDERE INFORMATION: Vor den Aufführungen im Rittersaal des bischöflichen Schlosses können unsere Gäste um 18:15 an einer ausserordentlichen
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Der klassische Totentanz bringt alle zu Grabe. Der personifizierte Tod geistert durch das Land der Lebenden und bringt die Menschen zu Fall: den Bettler, die Königin, den Kaufmann, den Papst, das Kind. Unausweichlich, unverständlich, unverhandelbar, scheinbar beliebig. – Was aber, wenn der Mensch des Menschen Tod ist? Wenn der Kriegstreiber junges Leben opfert? Wenn der Staatschef die Entwicklungshilfe absetzt? Wenn der Bergsteiger den Seilkameraden in den Abgrund reisst? Wenn die Krankenpflegerin zum Kissen greift, der Therapeut den Brückensprung in Kauf nimmt, die Autofahrerin in die Fussgängerzone rast? Wir alle sind potentielle Praktikanten von Gevatter Tod, wir spielen Schicksal, unentwegt. Die ganze Schuld an den Mythos zu delegieren, greift zu kurz. Es ist Zeit, den Totentanz neu zu denken: Mit den Tanzenden Borja Bermudez, Adrien Borruat, Nicolas Gläsmann, Júlia Martí-Gasull, Bonnie Paskas, Alex Vazquez Gala und der Pianistin Alena Sojer zu Shostakovichs Klängen.
Veranstaltungsort: Chur | Bischöfliches Schloss | Rittersaal | 19.30 Uhr
Preis:
- Erwachsene: CHF 70
- Personen in Ausbildung: CHF 30
BESONDERE INFORMATION: Vor den Aufführungen im Rittersaal des bischöflichen Schlosses können unsere Gäste um 18:15 an einer ausserordentlichen Führung zu den Churer Todesbildern im Domschatzmuseum gleich neben dem Schloss teilnehmen. Die Führungen dauern rund 45 Minuten. Der Eintritt ist frei (Kollekte). Die Anmeldung erfolgt direkt über das Domschatzmuseum: +41 81 258 60 20 oder info@domschatzmuseum-chur.ch.
Beschrieb: Die Churer Todesbilder stehen in der Tradition der mittelalterlichen Totentänze. In diesen Bildzyklen werden Menschen aller Stände und jeden Alters mit dem Tod konfrontiert. Der Tod hat die Gestalt eines Skeletts, das tanzt und häufig auch musiziert. Die Churer Bilder zeigen nun aber nicht den Tod, wie er mit den Menschen tanzt, sondern wie er sie im Alltag überrascht und direkt aus dem Leben reisst. Das ist der Grund, weshalb es sich in Chur nicht um einen Totentanz, sondern um Todesbilder handelt. Das Domschatzmuseum bietet an den Aufführungstagen im Rittersaal exklusive Führungen an. Der vor 500 Jahren von Hans Holbein d.J. fertiggestellte, bewegende Bilder-Zyklus erlaubt eine Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Lebens und bietet dabei einen besonderen Einstieg in die herbstlichen Programme in Chur.
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