Als ihre Nachbarin zur Entbindung ins Krankenhaus muss, erklärt sich Sandra, eine alleinstehende Buchhändlerin Mitte 50 bereit, auf den kleinen Sohn Elliott aufzupassen, obwohl sie mit Kindern wenig anfangen kann. Nachdem es bei der Geburt zu Komplikationen kommt und die Mutter stirbt, wird Sandra nicht nur für den Jungen zu einer wichtigen Bezugsperson, sondern auch für den verwitweten Vater Alex und das Neugeborene.Carine Tardieu («Les Jeunes Amants», «Ôtez-moi d'un doute») zeigt im psychologisch fein nuancierten Drama «L’attachement», in welchen Formen «Familie» abseits des traditionellen Konzepts existieren kann. Die berührende Geschichte über menschliche Bindungen beleuchtet hoffnungsvolle Momente, lässt aber auch die Herausforderungen nicht aus dem Blick. Besonderen Fokus legt Regisseurin Tardieu auf Sandras Innenleben. Während zwischen der alleinstehenden Frau und der Familie eine tiefe Beziehung entsteht, muss sie ständig auch austarieren, wo ihre Grenzen liegen. Diese Spannung auszuloten, reizte die Regisseurin: «Mir gefiel die Idee, eine moderne Frau zu porträtieren, die nicht dem Diktat des Patriarchats unterworfen ist, die ihre Unabhängigkeit reklamiert, ein Singledasein lebt, das sie nie zu rechtfertigen versucht – eine relativ freie Frau also, die jedoch plötzlich
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Als ihre Nachbarin zur Entbindung ins Krankenhaus muss, erklärt sich Sandra, eine alleinstehende Buchhändlerin Mitte 50 bereit, auf den kleinen Sohn Elliott aufzupassen, obwohl sie mit Kindern wenig anfangen kann. Nachdem es bei der Geburt zu Komplikationen kommt und die Mutter stirbt, wird Sandra nicht nur für den Jungen zu einer wichtigen Bezugsperson, sondern auch für den verwitweten Vater Alex und das Neugeborene.Carine Tardieu («Les Jeunes Amants», «Ôtez-moi d'un doute») zeigt im psychologisch fein nuancierten Drama «L’attachement», in welchen Formen «Familie» abseits des traditionellen Konzepts existieren kann. Die berührende Geschichte über menschliche Bindungen beleuchtet hoffnungsvolle Momente, lässt aber auch die Herausforderungen nicht aus dem Blick. Besonderen Fokus legt Regisseurin Tardieu auf Sandras Innenleben. Während zwischen der alleinstehenden Frau und der Familie eine tiefe Beziehung entsteht, muss sie ständig auch austarieren, wo ihre Grenzen liegen. Diese Spannung auszuloten, reizte die Regisseurin: «Mir gefiel die Idee, eine moderne Frau zu porträtieren, die nicht dem Diktat des Patriarchats unterworfen ist, die ihre Unabhängigkeit reklamiert, ein Singledasein lebt, das sie nie zu rechtfertigen versucht – eine relativ freie Frau also, die jedoch plötzlich durch die Zuneigung eines kleinen Jungen und dessen trauernden Vaters erschüttert wird und deren Grundfeste dadurch zerbrechen...»«L’attachement» basiert auf Alice Ferneys Roman «L’intimité ».
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