Inhalt
Ein gepflegtes Ehepaar aus gutem Hause ist auf eine ihnen unerklärliche Weise in eine fatale Situation geraten: Sie stehen unvermittelt "Im Nichts". Was ja im Grunde unmöglich ist, denn wie sollten sie dort überhaupt STEHEN können?
Sie nennen einander konsequent "Liebling", da dieses Nichts alles zu vernichten scheint, sogar ihre Namen? Hatten sie einen Zusammenstoss mit einem vorbeirasenden Zug? Ihre verzweifelten Erinnerungsversuche wie sie in einem solchen Zustand, beziehungsweise Nicht-Zustand landen konnten, enden stets in einer Katastrophe oder eben: "Im Nichts".
Ein am Wegrand auftauchender weisser Fuchs hätte die beiden als "weiser Bote" stutzig machen müssen. Mit Fragen, die in dieser Situation komplett irrelevant sind – zum Beispiel "WIE weiss der Fuchs war" – lenken sie sich von der existenziellen Wahrnehmung ab, dass der Fuchs am Wegrand TOT war – oder sogar selbst" DER TOD IST"? Leben sie selbst noch oder sind sie schon tot? Wobei ihnen, wie uns selbst, der Tod so unmöglich erscheint, wie es unmöglich ist, "Im Nichts" zu stehen. Trotzdem tun sie es.
Ein zweites Paar ist ebenfalls von diesem unbegreiflichen "Nichts" betroffen: Kreti und Pleti, mit Beinamen Zeus und Hera. Die beiden archaischen Götterfiguren – oder
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Inhalt
Ein gepflegtes Ehepaar aus gutem Hause ist auf eine ihnen unerklärliche Weise in eine fatale Situation geraten: Sie stehen unvermittelt "Im Nichts". Was ja im Grunde unmöglich ist, denn wie sollten sie dort überhaupt STEHEN können?
Sie nennen einander konsequent "Liebling", da dieses Nichts alles zu vernichten scheint, sogar ihre Namen? Hatten sie einen Zusammenstoss mit einem vorbeirasenden Zug? Ihre verzweifelten Erinnerungsversuche wie sie in einem solchen Zustand, beziehungsweise Nicht-Zustand landen konnten, enden stets in einer Katastrophe oder eben: "Im Nichts".
Ein am Wegrand auftauchender weisser Fuchs hätte die beiden als "weiser Bote" stutzig machen müssen. Mit Fragen, die in dieser Situation komplett irrelevant sind – zum Beispiel "WIE weiss der Fuchs war" – lenken sie sich von der existenziellen Wahrnehmung ab, dass der Fuchs am Wegrand TOT war – oder sogar selbst" DER TOD IST"? Leben sie selbst noch oder sind sie schon tot? Wobei ihnen, wie uns selbst, der Tod so unmöglich erscheint, wie es unmöglich ist, "Im Nichts" zu stehen. Trotzdem tun sie es.
Ein zweites Paar ist ebenfalls von diesem unbegreiflichen "Nichts" betroffen: Kreti und Pleti, mit Beinamen Zeus und Hera. Die beiden archaischen Götterfiguren – oder sind sie doch nur Menschen oder eine dunkle Teilpersönlichkeit der charmanten Lieblinge? – versuchen auf eigene Weise zu ergründen, was denn dieses "Nichts" sein könnte, in dem die Lieblinge behaupten – oder zumindest glauben – sich zu befinden.
Seit Ewigkeiten zum Nichtstun verdammt, ist ihnen ihre tatenlose Herumhängerei zuwider. Jedoch trotz aller guten Ideen und Anstrengungen zu Handlungen in apathischer in Lethargie gefangen, in zwar philosophischen, aber eigentlich sinnlosen Wortspielereien aneinander vorbeiredend, in der eigenen begrenzten persönlichen Erfassung der Dinge begrenzt, verpassen sie den Einstieg in einen der ständig an ihnen vorbeirasenden Züge – Symbol für das unaufhaltsam an uns vorbeirauschende Leben, für die uns begrenzt zur Verfügung stehende Lebenszeit?
Die Diskussionen der beiden Paare um das "Nichts", um Tatsachen und Fiktionen, um Leben oder Tod steigert sich in wahn-witzige Absurdität manchmal grob-textlich, manchmal fein-sinnig. Nur das "Nichts" entzieht sich jeglicher Fixierung und entpuppt sich als Irrgarten, aus dem es fast kein Entrinnen gibt, sofern sowieso alles nicht nur ein Traum gewesen wäre – dieses verdammte "Nichts".
Spoken Words: Clau Wirth – Ehepaar / Lieblinge, Kreti und Pleti
Tanz: Bettina Castaño – Weisser Fuchs (Der Tod), La Vita (Das Leben)
Musik / Komposition / Sound-Design: Agnieszka Gorgon – Piano und Gesang
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