Richard Strauss: Vier letzte Lieder
sowie Lieder von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert
Francisca Prudencio, Sopran * Matthias Wengler, Klavier
Während der Corona-Pandemie haben Francisca Prudencio und ich im Jahr 2020 im Rahmen eines Online-Gottesdienstes die "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss in der leeren Stadtkirche musiziert. Der Wunsch, diesen Zyklus noch einmal vor Publikum zu wiederholen, geht nun nach vier Jahren in Erfüllung. Übrigens: Kein Solist hatte bisher eine weitere Anreise für ein Konzert in Königslutter: Francisca Prudencio, die seit 2010 regelmäßig als Solistin in Konzerten der Propsteikantorei Königslutter mitgewirkt hat, unterbricht ihren mehrjährigen Aufenthalt in Peru eigens für diesen Abend.
Der Titel "Vier letzte Lieder" ist irreführend: Weder sind die 1948 entstandenen Kompositionen die „letzten“ Lieder (denn es folgte mit „Malven“ noch ein weiteres), noch sind sie gesichert vom Komponisten für eine gemeinsame Werkgruppe vorgesehen gewesen. Der Verleger gab sie nach Strauss’ Tod als „Vier letzte Lieder“ heraus. Die Themen der Gedichtvorlagen stammen von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse und kreisen um Tod und Abschied. Am Ende steht die Eichendorff-Vertonung „Im Abendrot“. Ein alterndes Paar blickt zurück, geborgen in der
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Richard Strauss: Vier letzte Lieder
sowie Lieder von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert
Francisca Prudencio, Sopran * Matthias Wengler, Klavier
Während der Corona-Pandemie haben Francisca Prudencio und ich im Jahr 2020 im Rahmen eines Online-Gottesdienstes die "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss in der leeren Stadtkirche musiziert. Der Wunsch, diesen Zyklus noch einmal vor Publikum zu wiederholen, geht nun nach vier Jahren in Erfüllung. Übrigens: Kein Solist hatte bisher eine weitere Anreise für ein Konzert in Königslutter: Francisca Prudencio, die seit 2010 regelmäßig als Solistin in Konzerten der Propsteikantorei Königslutter mitgewirkt hat, unterbricht ihren mehrjährigen Aufenthalt in Peru eigens für diesen Abend.
Der Titel "Vier letzte Lieder" ist irreführend: Weder sind die 1948 entstandenen Kompositionen die „letzten“ Lieder (denn es folgte mit „Malven“ noch ein weiteres), noch sind sie gesichert vom Komponisten für eine gemeinsame Werkgruppe vorgesehen gewesen. Der Verleger gab sie nach Strauss’ Tod als „Vier letzte Lieder“ heraus. Die Themen der Gedichtvorlagen stammen von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse und kreisen um Tod und Abschied. Am Ende steht die Eichendorff-Vertonung „Im Abendrot“. Ein alterndes Paar blickt zurück, geborgen in der Natur, Abendstimmung senkt sich herab, zwei Lerchen steigen auf, Schlaf und Todesahnung verbinden sich. Die blühende Einleitung und das verlöschende Nachspiel sind wie ein einziges Ausatmen und Abschiednehmen.
Dem Lied „Im Abendrot“ vorangestellt sind drei Vertonungen von Gedichten Hermann Hesses, dessen Werke Strauss erst in dieser Zeit für sich entdeckt hatte. Auf kleinstem Raum schildern auch diese Gedichte einen Lebenszyklus, vom rauschend aufblühenden „Frühling“ zu den Herbstbildern von „September“ und dem feierlichen Hymnus von „Beim Schlafengehen“, in dem Schlaf, Tod und Transzendenz eine Einheit bilden. Auch das übrige Programm ist passend zum Ende des Kirchenjahres ausgewählt worden, darunter Mozarts „Abendempfindung“ oder Schuberts „Du bist die Ruh“, „Nacht und Träume“ und „Litanei auf das Fest Allerseelen“.
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