Das Doppelmedium Film/Kino, das schon seit Bestehen als "Bastardmuse" bezeichnet wurde, entzieht sich als hybride Kunstform einer strengen Grammatikalisierung. Diese gestalterische Gegenläufigkeit zu den Normen und Standards seiner Technik hat sich mit der Ankunft der elektronischen bzw. digitalen Techniken sogar noch verstärkt: Handschrift, Stil und Kunstcharakter realisieren sich ungleich weniger an der Regelkonformität als an der "Fehlerästhetik" eines Films. Angefangen bei den frühesten St. Galler Lumière-Filmen von 1898 bis ins Hollywood der Gegenwart hangelt sich die Videovorlesung entlang der vergnüglichsten "Fehler" durch die Geschichte der bewegten Bilder.